Weltreise Etappe Südamerika

Wir reisen mal wieder über die “Freundschaftsbrücke” ein, die Paraguay und Brasilien miteinander verbindet, und stehen stundenlang im Stau. Die Brasilianer fertigen immer nur blockweise ab und dadurch staut sich der ganze Verkehr. Danach besuchen wir erst mal Bekannte und bleiben dann in Foz do Iguaçu. Das Wetter ist für die Zeit extrem schlecht, im südlichsten Teil Brasiliens hat es sogar geschneit und nachts liegen die Temperaturen oft um den Gefrierpunkt. Auch im Rest des Landes regnet es übermäßig viel und im Fernsehen sehen wir täglich Erdrutsche und Überschwemmungen.

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Weiter geht es dann quer durchs Land. Wir fahren auf der Transbrasiliana, die durch riesige landwirtschaftliche Flächen führt. Zuckerrohrfelder werden abgebrannt und zur Ernte vorbereitet. Ananas- und Bananenplantagen säumen lange Zeit die Straße, die Früchte kann man direkt an Ständen daneben kaufen. Als wir uns nach dem Preis für Ananas erkundigen, erscheint er uns extrem hoch, umgerechnet 2,– €. Doch beim Nachfragen stellt sich heraus, dass damit ein ganzes Dutzend gemeint ist.

Wir fahren durch Kaffeeplantagen und Baumwollfelder, wo gerade geerntet wird. Das Vorankommen ist abhängig vom Zustand der Straße. Er schwankt zwischen gut ausgebaut und miserabel sowie übersät mit Schlaglöchern.

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1700 km sind es von Foz do Iguazu bis nach Brasilia, der Hauptstadt des Landes. Die Stadt wurde im April 1960 eingeweiht und ist bekannt für ihre zum Teil futuristisch wirkenden Bauten. Diese haben es uns angetan und sind der Grund für unseren Besuch. Einen guten Blick auf den Regierungsbezirk und die Stadt hat man vom Fernsehturm, der sich in der Grünanlage zwischen der in jede Richtung 6spurigen Straße Eixe Monumental befindet.

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An der breiten Hauptstraße reihen sich etliche der vom Architekten Oscar Niemeyer entworfenen Bauten: Die Kathedrale, das Pantheon, der Nationalkongress. In den beiden Kugelhälften tagen die beiden Kammern der Gesetzgebung und bei der Besichtigung des Gebäudes geht die Führung sogar soweit geht, dass wir bis ins Büro des derzeitigen Präsidenten Lula dürfen.

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Die ebenfalls an der Hauptstraße gelegene Gedenkstätte für  Juscelino Kubitschek, den damaligen Präsidenten, der die Gründung von Brasilia durchgesetzt hat, lassen wir uns ebenfalls nicht entgehen. JK-Memorial, heißt das Denkmal und im Innern befinden sich ein Museum mit persönlichen Gegenständen von Kubitschek und seiner Frau, Teile seiner Büchersammlung (einschließlich einer Original Shakespeare-Ausgabe) sowie der schwarze Sarkophag des verehrten Präsidenten.

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Danach sind wieder mehrere Fahrtage angesagt, unser nächstes Ziel ist die Küste und bis dahin sind es noch einmal 1700 Kilometer. Wie immer übernachten wir während der Fahrtage auf den großen Tankstellen. Hier gibt es alles für die Lkw-Fahrer, die auf den langen Strecken unterwegs sind: Autowaschplatz, Mechaniker, Reifenflicker, Restaurants, Imbißstände, Duschen, gelegentlich sogar einen Friseur, manchmal einen Aufenthaltsraum mit Fernseher. Außerdem werden hier Frachtaufträge fürs ganze Land vergeben.

Direkt auf unserem Weg liegt die Chapada Diamantina. Es ist ein bergiges Gebiet mit kleinen Städten, die während der Zeit der großen Diamantenfunde gegründet wurden. Im Städtchen Lencois mit seinen bunten Häusern bleiben wir ein paar Tage und machen Wanderungen zu Badeplätzen und Wasserfällen, die im dichten Busch liegen. Spätestens hier sind wir in einem anderen Brasilien. Es ist der krasse Gegensatz zum südlichen Teil des Landes. Im Ort ist der größte Teil der Bevölkerung bereits dunkelhäutig und der Tagesrhythmus ist hier wesentlich langsamer als sonst. Mittags schließen die Geschäfte, bei dem heißen Wetter wird die Mittagsruhe eingehalten. Nur die älteren Frauen sitzen vor den kleinen Häusern im Schatten und unterhalten sich.

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Zwei weitere Fahrtage und wir erreichen Salvador. Es ist nicht nur die Hauptstadt des Bundesstaates Bahia, sondern sozusagen die Hauptstadt der Schwarzen. Zwei Drittel der Bevölkerung sind hier schwarz, das ist ca. 15 Mal mehr als in ganz Brasilien. Ihre Vorfahren waren die Sklaven, die zwischen dem 16. und 19. Jahrhundert aus Afrika hierher verschleppt worden sind.

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Die Altstadt Salvadors wurde 1985 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Die Gebäude aus dem 17. – 19. Jahrhundert sind farbenfroh restauriert und es macht uns Spaß, durch die kleinen, engen Gassen zu bummeln und uns in den unzähligen Andenkenläden umzusehen.

Natürlich entgehen wir den “Bahianas” (einheimischen Frauen) nicht, die in traditioneller Tracht auf der Praça da Sé herumspazieren, um sich gegen ein kleines Trinkgeld mit den Touristen fotografieren zu lassen.

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Eine weitere Attraktion des “afrikanischen Bundesstaates Bahia” sind seine Strände, die wir im Laufe der folgenden Zeit erkunden. Einer schöner als der andere. Lange Sandstrände, Kokospalmen im Hintergrund, so stellt man sich sein Urlaubsparadies vor.

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In Praia do Forte besuchen wir das Tamar-Schildkrötenprojekt. Entlang der brasilianischen Küste gibt es verschiedene Stationen, die darüber wachen, dass sich der Bestand der Meeresschildkröten wieder erholt. Insgesamt gibt es 8 verschiedene Arten und allein vor der brasilianischen Küste leben davon 5 Arten. In einer Anlage gibt es mehrere Becken, in denen alle 5 Exemplare zu sehen sind. Wir können uns von der Größe der Tiere aus unmittelbarer Nähe überzeugen.

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Ende Juli machen wir uns dann auf den 4300 km langen Weg in den Süden Brasiliens. Wir durchqueren Rio de Janeiro, können allerdings aufgrund des diesigen Wetters den Zuckerhut und die Christusstatue auf dem Corcovado nur schlecht sehen. Auch durch São Paulo geht es hindurch, das nicht nur die größte Stadt Brasiliens, sondern des ganzen südamerikanischen Kontinents ist und angeblich sogar die drittgrößte der Welt.

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Hinter Curitiba erreichen wir wieder die Küste und fahren weiter südwärts. 10 Tage sind seit unserer Abreise in Salvador vergangen, als wir die Grenze Brasilien-Uruguay erreichen.