Wir werden von Freunden am Flughafen in Buenos Aires empfangen und bleiben erst noch einen Tag in der Stadt, um verschiedene Erledigungen zu machen. Die bereits von zuhause aus organisierte Versicherung ist bereits fertig und nach einem Großeinkauf fahren wir zu unserem Unimog.
Er steht gut verpackt in einer Ecke und wartet nur darauf, dass wir ihn wieder auspacken. Die Batterien hat Oscar bereits geladen und als sie eingebaut sind, springt der Unimog sofort an. Ein vertrautes, aber lange vermisstes Geräusch…
Es dauert ein paar Tage, bis alles wieder an seinem gewohnten Platz ist. Wir müssen unsere Vorräte auffüllen und fahren dazu in die nächste Kleinstadt. Wir sind noch keine 10 Kilometer gefahren, als wir schon in einer Polizeikontrolle landen. Sie sehen zum ersten Mal einen Internationalen Führerschein und können nichts damit anfangen, lassen uns aber nach einem höflichen “buenas tardes” weiterfahren. Als wir in Brandsen voll gepackt mit unseren Einkäufen aus dem Supermarkt kommen, erwartet uns bereits das dortige Fernsehteam. Sie sind begeistert vom Unimog, filmen ihn innen und außen und befragen uns zu unserer Südamerika-Reise. Wie immer bei den südamerikanischen Fernseh- oder Zeitungsteams geht alles sehr hektisch und schnell. Nach wenigen Minuten ist alles vorbei. Schade nur, dass wir nicht sehen, was sie aus den wenigen Minuten gemacht haben.
Wir fahren nochmals nach Buenos Aires, denn wir erwarten unser Motorrad, das bereits seit 3 Wochen unterwegs ist. Die Abwicklung bei Hamburg Süd in Buenos Aires sowie beim Zoll ist einfach, lediglich die Papiere werden jedes Mal mehr. Im Hafen von La Boca sollen wir dann das Motorrad bekommen. Und tatsächlich, als wir im Lagerhaus ankommen, steht es genauso bepackt da, wie wir es in Hamburg aufgegeben haben. Alles ist noch dran, nichts beschädigt.
Das Auslösen ist einfach, wir warten lediglich, bis jemand vom Zoll kommt und die entsprechenden Papiere ausfüllt. Dann darf zumindest Klaus den Hafen übers Tor verlassen, Sonja muss wieder zu Fuß durch die Sicherheitsschleuse. Doch dann steht unserer Fahrt nichts mehr im Weg.
Obwohl wir fürchterlich aufgepackt sind und es deshalb auf dem Motorrad ziemlich unbequem ist, genießen wir die Fahrt hinaus aufs Land. Wir freuen uns schon darauf, dass wir künftig mobiler sind und so leichter und schneller wohin gelangen. Das Motorrad kommt an die Stelle des Trikes, das wir in Argentinien verkauft haben.
Jetzt geht es nur noch darum, den Unimog fit zu machen. Er bekommt neue Stoßdämpfer, nach 100.000 km hat er sie dringend nötig. Auch Ölwechsel und diverse andere Wartungsarbeiten erledigen wir und dann geht es los in Richtung Norden.
Einerseits freuen wir uns schon auf die neuen Strecken und Länder, die vor uns liegen. Andererseits tut es uns leid, dass wir hier viele gute Freunde zurücklassen, die wir so schnell wohl nicht mehr wieder sehen werden.
Das Wetter macht uns die Weiterfahrt leicht. Am Nachmittag des Abfahrtstages fängt es zu regnen an und so bedauern wir es nicht, dass die schönen Tage auf der Flyranch vorbei sind.
Auf der Fahrt in Richtung Norden wechseln wir für ein paar Tage nach Uruguay, um dort ein letztes Mal bei den Thermalquellen von Arapey ein heißes Bad zu nehmen. Das Wetter bleibt trüb und regnerisch, auch als wir nach Brasilien einreisen.