Als wir auf die Straße E6 kommen, ist es mit der Ruhe vorbei und der Verkehr nimmt erheblich zu. Klar, die E6 ist ja eine der Hauptrouten hier im Norden. Wir machen einen kurzen Abstecher nach Kirkenes und fahren anschließend weiter nach Osten. Die Straße führt direkt an die norwegisch-russische Grenzstation. Nur wenige Meter vorher biegen wir nach Norden ab und folgen einer kleineren Straße, die uns nach Grense Jakobselv bringt.

Hier ist der östlichste Punkt Norwegens. Bei Grense Jakobslev handelt es sich nicht um einen Ort, sondern nur 3 – 4 Häuser, eine Kirche sowie einen Militärposten. Das Ganze befindet sich an der Mündung des Flusses Jakobselva in die Barentssee.

Weltreise Etappe Skandinavien
Weltreise Etappe Skandinavien

Die Flussmitte selbst markiert die Grenze zwischen Norwegen und Russland. Auf norwegischer Seite sind die Grenzpfosten gelb-schwarz, auf russischer Seite rot-grün. An mehreren Infotafeln wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass man sich unbedingt an die Markierungen halten muss und keinesfalls die Grenze überqueren darf.

Wir bleiben hier mehrere Tage. Das anfangs sonnige Wetter schlägt leider in strömenden Regen um, bei dem wir zwei Tage kaum das Unimog-Wohnmobil verlassen. Erst am dritten Tag wird es besser und wir machen lange Spaziergänge auf einen Hügel und laufen mehrmals die ganze Bucht ab. Gleich zwei Mal zieht eine große Gruppe Beluga-Wale vorbei, die man aufgrund ihrer weißen Hautfarbe sehr gut sehen kann. Ansonsten beschränkt sich die Tierwelt auf die allgegenwärtigen Möwen und Austernfischer.

Weltreise Etappe Skandinavien
Weltreise Etappe Skandinavien

Beim Abbiegen auf die Hauptstraße bedauern wir es erneut, dass wir – ohne Visum – leider keinen Abstecher nach Russland machen können. Die Zollstation ist in Sichtweite und nur wenige Hundert Meter entfernt.

Weltreise Etappe Skandinavien

Wir fahren also wieder nach Kirkenes und gehen Einkaufen. Nach den Preisen in Finnland, die auf deutschem Niveau liegen, erschrecken wir doch im Supermarkt. Klar wussten wir, dass es in Norwegen teuer sein würde. Aber gleich um das 2 – 6fache (oder mehr) – darauf waren wir nicht vorbereitet. Besonders Obst, Gemüse, Milchprodukte oder Süßwaren sind exorbitant teuer. Nur gut, dass wir bei Lidl in Finnland noch mal zugeschlagen haben…. Auch tanken werden wir nicht in Norwegen, denn wir haben in Finnland alle drei Tanks unseres Unimog U 2450 L38 gefüllt. Bei knapp 800 l Fassungsvermögen kommen wir damit gut 2500 Kilometer. Und wir müssen nicht den teuren Diesel in Norwegen nehmen. Der Liter kostet hier umgerechnet 1,55 Euro.

Unser nächstes Ziel ist die Vogelinsel Ekkerøy, wo es bis zu 20.000 Dreizehenmöwen geben soll.

Weltreise Etappe Skandinavien
Weltreise Etappe Skandinavien

Die Tiere brüten an den Klippen, wo wir sie ganz nah von oben und unten beobachten und filmen können.

Weltreise Etappe Skandinavien - Klaus Schier

In der Luft ist ständig der markante Ruf der Möwen zu hören, der ihnen im englischen den Namen “Kittiwak” eingebracht hat. Und wenn man den Klippen zu nahe kommt, dringt von unten her ein penetranter Geruch nach Guano herauf.

Weltreise Etappe Skandinavien - Sonja Nertinger
Weltreise Etappe Skandinavien

Neben den Möwen sehen wir auf der Insel noch Seeschwalben, Austernfischer, Steinwender und Eiderenten. Sogar eine Gryllteiste (Alkvogel) beobachten wir mehrmals dabei, wie sie für ihre Jungen Futter holt.

Weltreise Etappe Skandinavien
Weltreise Etappe Skandinavien

Das Wetter hier im Norden Norwegens ist selbst im Juli ziemlich kalt. Außerdem wechselt es eigentlich ständig und innerhalb von Minuten kann strahlender Sonnenschein in dicke Wolken umschlagen und umgekehrt. Bei unserem Aufenthalt auf der kahlen, steinigen Nordkinn-Halbinsel haben wir solche Wetterumschwünge ständig. Bei Sonnenschein fahren wir über die Hochebene und erreichen den nördlichsten Leuchtturm des Festlandes, Slettnes Fyr. Doch kaum haben wir geparkt, zieht eine dichte Nebelwand heran und wir können kaum noch was sehen.

Hier auf der Nordkinn-Halbinsel ist der nördlichste Festlandspunkt, den man mit dem eigenen Fahrzeug erreichen kann. Irrtümlicherweise wird das immer vom Nordkap behauptet, doch weil das bekanntlich auf einer Insel liegt, stimmt das nicht.

Weltreise Etappe Skandinavien
Weltreise Etappe Skandinavien
Weltreise Etappe Skandinavien

Der Nebel bleibt einen Tag, dann stürmt und regnet es einen Tag und wir schauen uns das kleine Museum in Gamvik an. Als wir danach eigentlich weiterfahren wollen, scheint wieder die Sonne. Sofort drehen wir um, besteigen den Leuchtturm und haben wirklich eine tolle Aussicht.

Weltreise Etappe Skandinavien
Weltreise Etappe Skandinavien - Sonja Nertinger
Weltreise Etappe Skandinavien

Je später es an diesem Tag wird, umso besser wird das Wetter. Deshalb können wir noch einen Spaziergang auf einem markierten Wanderweg machen. Weil es immer wärmer wird und der Wind nachlässt, lassen dabei die Moskitos nicht lange auf sich warten. Das ist eigentlich das einzig Gute am schlechten Wetter – es vertreibt auch die lästigen Moskitos.

Weltreise Etappe Skandinavien

Dass wir an diesem Abend sogar noch den Anblick der Mitternachtssonne genießen dürfen, macht den Tag perfekt. Die Sonne verschwindet in dieser nördlichen Breite im Sommer nicht vom Horizont. So gegen 0.30 Uhr nachts erreicht sie zwar ihren tiefsten Stand, versinkt aber nicht im Meer, sondern beginnt wieder aufzusteigen.

Weltreise Etappe Skandinavien
Weltreise Etappe Skandinavien

Der Weg nach Gamvik bzw. den Leuchtturm Slettnes Fyr ist eine Sackgasse und wir müssen den ganzen Weg über die Nordkinn-Halbinsel wieder auf gleicher Strecke zurückfahren.

Wir haben ein paar Fahrtage vor uns, denn als nächstes wollen wir zur Insel Magerøy, auf der das Nordkap liegt. Auf dem Weg dorthin machen wir einen Abstecher zum Trollholmsund. Ein kurzer Wanderweg führt zu der markanten Felsgruppe, die von einer steinigen, kahlen Landschaft umgeben ist. Einer Sage nach handelt es sich bei den Steinen um versteinerte Trolle.

Weltreise Etappe Skandinavien
Weltreise Etappe Skandinavien
Weltreise Etappe Skandinavien

Bereits am nächsten Tag erreichen wir bei Kåfjord dann den Nordkap-Tunnel, der die Insel Magerøy mit dem Festland verbindet.

Weltreise Etappe Skandinavien

Den Tunnel gibt es erst seit 1999. Bei unserer ersten Skandinavienreise im Jahr 1995 mussten wir noch mit einer Fähre übersetzen. Heute durchfahren wir in wenigen Minuten den knapp 7 Kilometer langen Tunnel, der 200 m unter der Meeresoberfläche liegt. Erst auf der Insel ist die Zahlstation und die einfache Fahrt kostet uns 507 Norwegische Kronen (ca. 64 Euro).

Das Wetter ist mal wieder nicht besonders toll, deshalb fahren wir nicht direkt weiter zum Nordkap-Plateau. Nach sieben Wochen gehen wir zum ersten Mal auf einen Campingplatz und legen einen Waschtag ein. Dabei funktionieren wir unsere neue Ladebordwand am Unimog-Camper zum Wäscheständer um…

Weltreise Etappe Skandinavien
Weltreise Etappe Skandinavien - Sonja Nertinger
Weltreise Etappe Skandinavien

Die Aussicht vom Campingplatz ist toll, wir sehen direkt auf die Hornvika – einen Opferplatz der Samen früherer Zeiten.

Weltreise Etappe Skandinavien

Erst am nächsten Tag, als das Wetter besser wird, fahren wir ans Nordkap.

2 Tage Sonnenschein am Nordkap-Plateau – damit haben wir wirklich nicht gerechnet. Das Wetter ist besser als die Vorhersage und wir sind angenehm überrascht. Am ersten Tag ist tagsüber gar nicht so viel los, selbst an der Weltkugel sind nur wenige Leute.

Weltreise Etappe Skandinavien
Weltreise Etappe Skandinavien

Aber am Abend wird es dann richtig voll. Wir zählen 29 Reisebusse, die Zahl der Wohnmobile schätzen wir auf 50 – 60 Stück.

Weltreise Etappe Skandinavien
Weltreise Etappe Skandinavien

Aufgrund des schönen Wetters kann man sehr gut sehen, dass die Sonne um diese Jahreszeit nicht im Meer versinkt, sondern nach Erreichen des tiefsten Standes (so gegen 0.30 Uhr) langsam wieder steigt.

Weltreise Etappe Skandinavien
Weltreise Etappe Skandinavien
Weltreise Etappe Skandinavien

Das selbe Naturschauspiel haben wir am folgenden Abend noch einmal. Endlich haben wir mal Glück mit dem Wetter. Denn das Nordkap-Plateau ist bekannt dafür, dass es hier oft Nebel und schlechtes Wetter gibt und die Sicht dann gleich Null ist.

Weltreise Etappe Skandinavien
Weltreise Etappe Skandinavien

Damit sind wir also am nördlichsten Punkt unserer Skandinavienreise. Zugleich ist es für uns sozusagen der Beginn zur nächsten Etappe unserer Weltreise mit einem Unimog. Sie wird uns in den kommenden Jahren vom Nordkap bis nach Kapstadt/Südafrika bringen. Mal sehen, wie viele Kilometer da noch vor uns liegen…..

Und dieser Merching-Wimpel, den wir vor unserer Abreise vom Bürgermeister unserer Heimatgemeinde, Herrn Martin Walch, überreicht bekommen haben, wird uns auf unserer langen Fahrt bis nach Südafrika begleiten.

Weltreise Etappe Skandinavien - Klaus Schier und Sonja Nertinger

Doch erst einmal wollen wir zur Inselgruppe der Lofoten und Versterålen. Auf dem Weg dahin haben wir – mal wieder – schlechtes Wetter. Tagelang regnet es und da macht die Fahrerei entlang der Fjordküste einfach keinen Spaß. Und wenn es mal nicht regnet, dann hängen die Wolken so tief, dass wir von den Bergen und der Umgebung kaum was sehen.

Als wir in Sortland, dem Hauptort der Versterålen ankommen, reisst die Wolkendecke endlich auf. Der stürmische Wind vertreibt die Wolken. Wir erkundigen uns in der Touristeninformation nach dem Wetter und die Aussichten für die kommenden Tage sind gut. Deshalb buchen wir für den kommenden Tag einen Ausflug mit einem Hurtigruten-Schiff. Diese Schiffe verkehren regelmäßig entlang der norwegischen Küste und verbinden die Städte Bergen und Kirkenes. Dazwischen werden 44 Häfen angelaufen. Man kann die ganze Strecke fahren oder nur nur Teilabschnitte. Die Schiffsverbindung besteht bereits seit 1893 und hat sich im Laufe der Jahre zu einer sehr beliebten Touristenattraktion entwickelt.

Weltreise Etappe Skandinavien
Weltreise Etappe Skandinavien

Wir wollen die Strecke Sortland – Stokmarknes – Svolvär und zurück fahren. Dieser Teil gehört mit zu einem der schönsten Abschnitte. Es geht dabei durch den Raftsund und als besonderer Höhepunkt machen die Schiffe – bei gutem Wetter und ruhiger See – einen Abstecher in den Trollfjord. Der Trollfjord ist eine Sackgasse und das Schiff muss darin wenden.

Weltreise Etappe Skandinavien

Während ansonsten die Passagiere gemütlich in den Stühlen liegen und die Sonne genießen, drängen sich bei diesem Abschnitt die meisten an die Rehling, um diesem Wendemanöver zuzusehen. Wir sind rechtzeitig zum Deck 6 hinunter gestiegen und ergattern dort einen hervorragenden Aussichtsplatz direkt oberhalb des Bugs.

Weltreise Etappe Skandinavien
Weltreise Etappe Skandinavien

Das Schiff schiebt sich ganz nah an die hoch aufragende Felswand heran und von der Mannschaft steht jemand vorne am Bug und stellt sicher, dass das Schiff nicht dagegen fährt.

Danach ist es noch eine Stunde Fahrt bei herrlichem Sonnenschein, bevor wir Svolvär, den Hauptort der Lofoten erreichen.

Weltreise Etappe Skandinavien

Hier gehen wir von Bord und haben etwa 2 Stunden Aufenthalt, bevor wir mit einem anderen Schiff die Nordroute wieder zurückfahren. Kurz vor drei Uhr nachts sind wir wieder am Unimog. Da wir immer noch Mitternachtssonne haben und der Himmel fast wolkenlos ist, scheint die Sonne. Wir müssen deshalb – wie immer – alles Verdunkeln, um überhaupt schlafen zu können.

Weltreise Etappe Skandinavien

Am nächsten Tag fahren wir dann mit dem Unimog ein Stück am Raftsund entlang. Also die Strecke, die wir tags zuvor mit dem Schiff unterwegs waren. Von einem Aussichtspunkt sehen wir ein Schiff der Hurtigrute vorbei fahren und dann im Trollfjord verschwinden.

Weltreise Etappe Skandinavien

Fast zeitgleich verschwindet auch die Sonne und es dauert nicht lange, bis wir das übliche Wetter haben – Regen!

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Die einzelnen Inseln der Lofoten sind untereinander mit Brücken verbunden und seit 2 Jahren durchgehend befahrbar. Inzwischen braucht man keine Fähren mehr. Von Svolvär, dem Hauptort, bis zum letzten Ort, nach Å, sind es gerade mal 140 Kilometer. Wir lassen uns Zeit und hoffen, dass wir zwischendurch mal besseres Wetter haben werden.

Weltreise Etappe Skandinavien
Weltreise Etappe Skandinavien

Als wir nach Nusfjord fahren, scheint glücklicherweise die Sonne. Der kleine Ort steht unter Denkmalschutz und für die Besichtigung muss man Eintritt bezahlen. Die bunten Häuser sind zwar hübsch anzusehen, aber irgendwie macht das Ganze trotzdem einen so unbelebten, zur Schau gestellten Eindruck, dass wir etwas enttäuscht sind.

Wesentlich besser gefallen uns die Fischerorte Hamnøy, Reine und Å.

Weltreise Etappe Skandinavien
Weltreise Etappe Skandinavien

Dieser letzte Abschnitt der Lofoten ist für uns der Beste. Wenn die Fahrerei auch ziemlich anstrengend ist. Die Straße ist größtenteils nur einspurig mit Ausweichstellen. Und aufgrund des ganzen Wohnmobil- und Busverkehrs kommt man nur langsam voran. Die Straße ist kurvenreich und schlängelt sich hin und her, auf und ab, durch die kleinen Orte.

 Wir kommen doch tatsächlich zu zwei Tagen ohne Regen, wobei einer sogar noch sonnig ist. Aber dazwischen sitzen wir mal wieder tagelang im Unimog fest. Es schüttet so heftig, dass wir selbst für die 10 m bis zu den Sanitäranlagen einen Schirm brauchen, weil wir sonst komplett durchnässt werden. Wir schauen uns gleich mehrmals täglich den Wetterbericht an und weil die Aussichten einfach nicht besser werden, geben wir auf und fahren nach Moskenes. Von dort aus setzen wir mit der Fähre nach Bodø aufs Festland über. Dort  fahren wir noch ein Stück südlich auf der E 6, überqueren in Norwegen den Polarkreis und wechseln dann hinüber nach Schweden. Wir wollen nach Süden und das geht in Schweden schneller und besser. Im Gegensatz zu Norwegen sind die Straßen in Schweden nicht nur breiter, sondern auch wesentlich besser ausgebaut.

Ohne weiteren Halt fahren wir bis Östersund. Dort stocken wir unsere Vorräte auf, denn Lebensmittel sind in Schweden deutlich günstiger als in Norwegen. Dann queren wir erneut die Grenze und reisen an einem kleinen Grenzübergang wieder in Norwegen ein.

Weltreise Etappe Skandinavien

In dieser Gegend gab es früher viel Bergbau, hier wurde Erz abgebaut. Heute sind die Minen stillgelegt, manche von ihnen stehen unter Denkmalschutz oder sind ein Museum.

Weltreise Etappe Skandinavien
Weltreise Etappe Skandinavien

Der kleine Ort Røros zum Beispiel ist eine Bergwerkstadt und steht heute auf der UNESCO-Weltkulturerbeliste. Die Häuser sind aufwendig restauriert und geben einen guten Einblick in das damalige Leben.

Weltreise Etappe Skandinavien
Weltreise Etappe Skandinavien

Nicht nur die Einheimischen haben hier früher Arbeit gefunden. Auch viele Ausländer, vor allem Deutsche, haben im 17. Jahrhundert in den Bergwerken gearbeitet.

Gut 100 Kilometer ist Folldal, ebenfalls ein ehemaliger Bergbauort.

Weltreise Etappe Skandinavien
Weltreise Etappe Skandinavien
Weltreise Etappe Skandinavien

Dort besichtigen wir die Folldal Gruve. Mit einem kleinen Zug geht es 500 m in den Berg hinein und wir bekommen die alten Stollen und Geräte gezeigt.

Hier im Süden Norwegens ist das Wetter deutlich besser und wir wollen endlich mal eine Wanderung machen. Doch zuvor schauen wir uns noch zwei Stabkirchen an.

Weltreise Etappe Skandinavien

Ringebu

Weltreise Etappe Skandinavien

Lom

Stabkirchen sind eine Besonderheit im Süden Norwegens. Ihren Namen haben sie von der Stabbauweise. Die Holzkirchen haben eine uralte Tradition und gehen zurück bis in 9. Jahrhundert. Ihre Blütezeit war im 12. und 13. Jahrhundert. Von den ehemals über 600 Stabkirchen gibt es in Norwegen nur noch 31 Stück. Und selbst diese stehen nicht alle an ihrem ursprünglichen Ort, sondern sind zum Teil als Museumskirchen versetzt worden.

Der Ort Lom ist Ausgangspunkt für den Besuch des Jotunheimen Nationalparks. Wir fahren hier auf der RV 55 zum höchstgelegenen Gebirgsübergang in Nordeuropa.

Weltreise Etappe Skandinavien
Weltreise Etappe Skandinavien

Der Sognefjellpass liegt auf 1434 m ü.M. Hier oben bieten sich tolle Aussichten auf schneebedeckte Berge und Gletscher.

Weltreise Etappe Skandinavien
Weltreise Etappe Skandinavien

Der Park ist ein Wanderparadies und wir machen hier eine mehrtägige Tour mit Rucksack und Zelt.

Weltreise Etappe Skandinavien

Von der Sognefjellshütte wollen wir Richtung Skogadalsbøen und dann zurück nach Turtagrø an der RV 55. Von dort gibt es einen Bus, der uns wieder zu unserem Ausgangspunkt und den dort geparkten Unimog zurückbringt.

Weltreise Etappe Skandinavien - Klaus Schier
Weltreise Etappe Skandinavien - Klaus Schier und Sonja Nertinger

Bei herrlichem Wetter brechen wir gutgelaunt auf obwohl unsere Rucksäcke gut 20 Kilo wiegen und wir ziemlich aufgepackt sind. Schließlich schleppen wir auch noch einen Teil der Foto- und Filmausrüstung mit.

Weltreise Etappe Skandinavien - Sonja Nertinger
Weltreise Etappe Skandinavien

Der Weg ist anfangs noch gut. Es geht ohne große Anstrengung los. Erst nach der Mittagspause ändert sich das. Dann steigen wir zwar immer nur abwärts, aber aufgrund der Geröllfelder ist das ziemlich anstrengend. Je weiter wir nach unten kommen, desto mehr geht es über moorige Fläche, die teils mit Planken ausgelegt sind. Teils müssen wir uns einen gehbaren Weg durch den Sumpf aber erst suchen. Nach etwa 8 Stunden kommen wir an eine große Wiese, die direkt neben einem Fluss liegt. Hier haben offensichtlich schon vor uns Leute gezeltet, die Lage ist wirklich ideal. Wir sind froh, dass wir endlich die schweren Rucksäcke los sind und aus unseren Stiefeln heraus schlüpfen können. Der Gletscherfluss ist nicht tief genug, um darin zu baden. Deshalb schöpfen wir das Wasser mit einem Topf heraus und duschen uns damit ab, obwohl das Wasser eiskalt ist. Aber nach der Anstrengung ist es einfach eine Wohltat. Außerdem scheint die Sonne und es dauert nicht lange, bis uns wieder warm ist.

Weltreise Etappe Skandinavien - Sonja Nertinger

Irgendwie verfolgt uns das schlechte Wetter und vom Sonnenschein des vergangenen Tages ist am folgenden Morgen nichts mehr zu sehen. Die Aussichten sind trüb, der Himmel ist stark bewölkt. Bis Mittag bedauern wir das aber nicht. Denn uns steht ein stundenlanger Aufstieg bevor. Und wenn es dabei auch noch warm gewesen wäre, hätte uns das noch mehr zu schaffen gemacht. Wir kommen so schon genug ins Schwitzen. Doch um das Ganze richtig zu verschlechtern, fängt es auch noch zu regnen an.

Nach einem erneuten Aufstieg treffen wir mehrere Einheimische und die berichten uns, dass der weitere Weg zwar nicht mehr ständig aufwärts geht, sondern eher ein Auf und Ab ist. Dafür soll es wieder steiniger werden. Dass es regnet, scheint – außer uns – niemanden gross zu stören. Wer hier wohnt und lebt, ist wohl anderes gewöhnt.

Die Beschreibung des Weges ist zutreffend. Wir klettern rauf und runter, balancieren über rutschige, nasse Felsen und sumpfige Flächen. Nicht einmal die Umgebung macht die Anstrengung wieder wett. Die Wolken hängen tief herunter und lassen von den Bergen nichts erkennen.

Wir sind hocherfreut, als wir endlich von weitem eine Schotterpiste erkennen. Wir wissen, dass wir auf ihr einige Kilometer zurücklegen können und dass das Laufen dort um vieles einfacher sein wird. Auch an diesem Abend schlagen wir unser Zelt an einem kleinen Fluss auf. Es regnet fast ununterbrochen und wir schaffen es gerade, in einer Regenpause das Zelt trocken aufzubauen.

Glücklicherweise legt sich das schlechte Wetter über Nacht. Als wir am nächsten Tag schon früh aufwachen, ist der Himmel wolkenlos.

Weltreise Etappe Skandinavien - Klaus Schier

Für Klaus ist es ein besonderer Tag, heute ist sein Geburtstag. Nach einem kurzen Frühstück legen wir die letzten Kilometer bis zum Turtagrø-Hotel zurück. Dort warten wir – zusammen mit anderen Wanderern – auf den Bus.

Mit der Wanderung beenden wir unseren Norwegen-Aufenthalt endgültig und fahren weiter nach Schweden.