Landkarte USA
Weltreise Etappe Nordamerika

Nach vier Monaten in Deutschland geht es für uns zurück nach USA.

Weltreise Etappe Nordamerika - Sonja Nertinger
Weltreise Etappe Nordamerika - Klaus Schier

Nach mehreren Zwischenlandungen kommen wir endlich in Denver an, nehmen uns einen Leihwagen und fahren zu der Ranch, wo wir unseren Unimog untergestellt haben. Von den frühlingshaften Temperaturen in Deutschland fliegen wir in USA direkt in den Winter. Alles ist schneebedeckt und eiskalt. Trotz Hallenstandplatz war der Unimog wochenlang bei – 20° C “tief gefroren”. Zum Glück ist der Diesel nicht versulzt und nachdem wir die dringend notwendigen neuen Batterien eingebaut haben, springt er auch gleich an.

Weltreise Etappe Nordamerika

Im Sonnenschein lassen wir ihn dann erst mal aufwärmen, räumen alles ein und bereits einen Tag später sind wir startklar und fahren los. Solange die Sonne scheint, gefällt uns die schneebedeckte Landschaft sehr gut. Da macht es uns auch nichts aus, wenn es tagsüber bei 0 bis + 5° C bleibt. Doch als wir dann bei der Fahrt auf dem Highway in Schneetreiben kommen, ist der Spaß vorbei. Immer wieder sehen wir links und rechts liegen gebliebene Pkws und Lkws.

Weltreise Etappe Nordamerika

Bei der Fahrt in Richtung Süden durch Wyoming, Colorado, New Mexico und Arizona bleiben wir lange Zeit in Höhen von 1500 – 2000 m und es herrschen besonders nachts empfindlich kalte Temperaturen. Das Thermometer fällt auf bis zu – 18° C und unsere Heizung ist stundenlang im Einsatz. Wir können uns gar nicht mehr daran erinnern, wann wir sie das letzte Mal so ausgiebig gebraucht haben.

Weltreise Etappe Nordamerika

In Arizona besuchen wir den Petrified Forest National Park, in dem zu dieser Jahreszeit kaum was los ist. Vor 200 Mio. Jahren gab es in dieser wüstenhaften Gegend einmal Bäume, deren Reste im Laufe der Zeit mit Mineralien durchsetzt wurden und so als versteinerte Zeugen einer längst vergangenen Zeit übrig blieben sind.

Weltreise Etappe Nordamerika

Im Südwesten Arizonas kommen wir endlich von der Höhe herunter und lassen Schnee und Kälte hinter uns. Den Unimog befreien wir von seinen Dreckschichten in einer Waschanlage und endlich können wir kurze Hosen und T-Shirts auspacken.

Weltreise Etappe Nordamerika
Weltreise Etappe Nordamerika

Der kleine Ort Quartzsite und seine Umgebung sind ein beliebtes Ziel bei den so genannten “Snowbirds” (Schneevögel). Damit werden US-Amerikaner und Kanadier bezeichnet, die der kalten Jahreszeit im Norden entgehen wollen und in der Wüste Arizonas den Winter verbringen. Zu Hunderttausenden campen sie hier entweder auf einem der unzähligen Campingplätze (natürlich mit allem Komfort) oder kostenlos irgendwo auf “public land” (öffentlich zugänglichem Land). Auch wir finden ohne Probleme ein einsam gelegenes Plätzchen, auf dem wir zwei ruhige Wochen verbringen. Zum Versorgen fahren wir mit dem Motorrad in den 10 km entfernten Ort. Dort bummeln wir auch durch die unzähligen Buden und Marktstände, in denen einfach alles angeboten wird, was man sich vorstellen kann: Flohmarktstände mit altem Schrott und Eisen, Trockenfrüchte und Nüsse, Arzneimittel und Vitaminpillen, Geschirr, Werkzeug, Windspiele, Gartendekoration und alles für die Hundepflege. Große Wohnmobilfirmen stellen ihre Fahrzeuge aus, Campinggeschäfte bieten alles rund ums Wohnmobil, an einem Wochenende findet eine große Oldtimer-Show statt und daneben gibt es große Hallen, in denen die verschiedensten Mineralien angeboten werden. 

Quartzsite kannten wir schon von unserem ersten USA-Aufenthalt, damals hatten wir uns dort ein Solarpaneel gekauft. Inzwischen gibt es dort mehrere Firmen und immer mehr Wohnmobilfahrer lassen sich eine Solaranlage installieren. Etwas, das bei uns schon seit langem eine Selbstverständlichkeit ist. Für hiesige Verhältnisse ist es jedoch ungewöhnlich fortschrittlich.

Weltreise Etappe Nordamerika
Weltreise Etappe Nordamerika

Von Quartzsite aus fahren wir in Richtung mexikanische Grenze und auch auf dem Weg sehen wir immer wieder Camping- und freie Plätze mit unzähligen Wohnmobilen. Für den Grenzübertritt suchen wir uns die Kleinstadt Tecate aus. Sie liegt in den Bergen und bevor wir sie erreichen, führt die Straße erst mal auf 1000 m hinauf. Nebelschwaden ziehen herum und machen die Fahrt ziemlich ungemütlich. Vom Pass geht es genauso kurvenreich wieder hinunter und dabei wird es endlich warm und sonnig. Die Grenzstation befindet sich gleich am Ortseingang und die mexikanischen Zöllner winken uns einen Platz zu.