Die Einfahrt in das Hafengelände in Ashdod gleicht mit den Sicherheitsvorkehrungen schon fast einer Grenzkontrolle. Trotz Begleitung durch die Angestellte einer Agentur dauert es eine Stunde, bis wir endlich mit unserem Unimog im Hafen sind.
Es sind noch einige Ausreiseformalitäten zu erledigen (Zoll, Bezahlen der Hafengebühr, Pässe abgeben), danach parken wir neben einem Schuppen und verbringen den Rest des Nachmittags sowie des Abends mit Warten. Erst mit Einbruch der Dunkelheit kommt die “Fides” endlich an. Gleich danach beginnt das Entladen der Autos. Wir können zwar schon unser Gepäck an Bord bringen und die Kabine beziehen, doch der Unimog-Camper bleibt über Nacht noch draußen.
Erst am nächsten Morgen fährt ihn Klaus an Bord. Die Ladetätigkeit geht am Vormittag zu Ende und noch vor dem Mittagessen legt unser Frachter ab.
Danach beginnen für uns ein paar ruhige, erholsame Tage. Im Rahmen unserer bisherigen Weltreise sind wir ja bereits mehrmals mit unserem Unimog-Expeditionswohnmobil an Bord eines Frachters gewesen und fühlen uns während einer Schiffsreise immer ausgesprochen wohl. Auch hier wird der Rhythmus von den Essenszeiten bestimmt: 7.30 Frühstück, 12.00 Mittagessen, 18.00 Abendessen.
Wir sind die beiden einzigen Passagiere an Bord. Aber langweilig ist es keinesfalls. Wir essen zusammen mit den Offizieren und dem Kapitän, die sehr gesellig und unterhaltsam sind. Dazu gibt es italienisches Fernsehen – die Satellitenschüssel wird immer entsprechend ausgerichtet.
Im Aufenthaltsraum sind viele Bücher, sogar deutschsprachige, worüber sich besonders Sonja freut.
Wir bekommen die Sicherheitsvorschriften erklärt und dürfen jederzeit, sofern keine Manöver gemacht werden, auf die Brücke.
Der Koch zeigt uns die Küche samt Vorratsräumen und der Chefingenieur führt uns durch den Maschinenraum.
Das Schiff legt in mehreren Häfen an, um Pkws abzuladen bzw. neue mitzunehmen. Wir halten in Limassol/Zypern, Piräus/Griechenland, Gemlik/Türkei, Ravenna/Italien. Die Ladetätigkeit ist immer interessant, stundenlang werden Autos aufs Schiff hinauf- oder vom Schiff heruntergefahren. Die “Fides” ist in erster Linie ein Autotransporter, der zwischen den Ländern Italien, Türkei, Griechenland und Israel verkehrt.
Wir nehmen unser GPS mit an Bord und können so die gesamte Fahrtroute verfolgen. Als wir nach 12 Tagen im Hafen von Monfalcone/Italien anlegen, haben wir 4463 Kilometer mit dem Schiff zurückgelegt.
Die kommenden Monate werden wir in Deutschland verbringen. Ab Herbst gehen wir auf Filmtour und zeigen dann unseren neuesten Film “Zum Nordkap”.