Die Piste ist kaum breiter als die hinter uns liegende Brücke. Es ist eine Dammstraße, auf der Einbahnverkehr herrscht. Alle Fahrzeuge, die nach Costa Rica hinüber wollen, müssen etliche Hundert Meter weiter solange warten, bis wir mit den Einreiseformalitäten fertig sind und den Weg freigeben. Das ist nach etwas mehr als einer halben Stunde der Fall, nachdem der Beamte mühselig alle Daten in das Einreisepapier eingetippt hat.
Auch hier regnet es immer wieder. Erst als wir über die Berge fahren und an die Pazifikküste kommen, wird es besser.
In Panama-Stadt besichtigen wir die Altstadt “Casco Viejo”, in der es zwar einige gut erhaltene Häuser gibt, doch der Großteil ist renovierungsbedürftig und sieht heruntergekommen aus.
In der Hauptsache interessiert uns allerdings der Panama-Kanal und bei den Miraflores-Schleusen schauen wir uns dieses großartige Bauwerk an.
Durch den Panama-Kanal wurde eine Verbindung vom Atlantik zum Pazifik geschaffen. Der Kanal ist 81,6 Kilometer lang und 153 m breit. Nach einer Bauzeit von 10 Jahren wurde er 1914 fertig gestellt. Am folgenden Montag, 15.08. ist der 91. Jahrestag der Kanaleröffnung, wie wir aus Lautsprecherdurchsagen im Besucherzentrum erfahren. Wenn man sich die Fahrrinne heute ansieht, dann kann man sich kaum vorstellen, wie mühsam ihr Bau war. Wir hatten uns bereits vorher im Kanal-Museum in Panama-Stadt eine Ausstellung dazu angeschaut, in der der Bau mitsamt seinen Fehlschlägen und Problemen erklärt wird. Der Panamakanal ist mit Sicherheit eine der größten menschlichen Leistungen aller Zeiten.
Wir fahren noch einmal an den Strand, an dem wir bereits einige Tage vorher gestanden waren. Das Wasser ist angenehm warm und der Stellplatz entspricht genau unseren Vorstellungen. Hier gefällt es uns wesentlich besser als an der Karibikküste.
Obwohl auch hier gerade Regenzeit ist, herrschen tagsüber Temperaturen von 30°C. Meistens am Nachmittag oder nachts gibt es dann einen kurzen Regenschauer.
Ein Ausflug führt uns in die Berge, nach Boquete. Vieles dreht sich hier um den Kaffeeanbau und die Weiterverarbeitung. In einer Kaffeefabrik machen wir eine Besichtigung und bekommen gezeigt, wie der Kaffee geröstet wird. Nur ein geringer Teil ist für den einheimischen Markt bestimmt. Denn normalerweise werden die Kaffeebohnen hier nur geerntet, geschält, getrocknet und in diesem Zustand exportiert. Geröstet werden die grünen Bohnen dann erst von den Kaffeefirmen selbst, bevor sie in die Läden kommen.
Bei der Fahrt nach Boquete stellen wir ein Problem an der Hinterachse fest, das auf einen Vorgelegeschaden schließen lässt. Doch hier in Panama finden wir keine geeignete Möglichkeit, um die Reparatur selbst zu machen. So entschließen wir uns, nach San José/Costa Rica zu fahren.