Die Einreise nach Ungarn dauert nur wenige Minuten. Wir werden weder kontrolliert noch müssen wir etwas bezahlen. Wir fahren auf der gebührenpflichtigen Autobahn M 5 bis Budapest, das wir uns am nächsten Tag anschauen wollen, und gehen dort auf einen Campingplatz.

Die Hauptstadt Ungarns wird von der Donau in das flache Pest und das hügelige Buda getrennt. Verbunden sind die beiden Teile durch mehrere Brücken. Wir fahren mit dem Bus nach Buda, gehen an der Donau entlang – mit Blick auf das Parlament am anderen Ufer – und überqueren dann die Kettenbrücke, die eines der Wahrzeichen von Budapest ist. Nur wenige Meter weiter sind wir dann in der Fußgängerzone. Bereits am frühen Vormittag geht es schon lebhaft zu und die Stände mit den ungarischen Stickereien und Souvenirs sind schon alle aufgebaut. Wir schlendern einfach nur so herum, schauen uns die schönen alten Häuser an und landen in der großen Großmarkthalle. Auf 10 000 qm gibt es unzählige Geschäfte mit Obst, Gemüse, ungarischer Salami und sonstigen Leckereien. Danach wird es Zeit für den Besuch eines Kaffeehauses. So gestärkt wechseln wir auf die Budaer Seite und besuchen die Fischerbastei, die auf dem Burgberg liegt. Von hier oben haben wir eine hervorragende Aussicht auf den gegenüberliegenden Stadtteil Pest. Hinter der Fischerbastei steht die Matthiaskirche, deren Innenraum ungewöhnlich bemalt ist. Auf allen Wänden und Säulen finden sich Ornamente, die sich mit ihren dezenten Farben harmonisch vom erdfarbenem Untergrund abheben. Wir schlendern noch ein wenig durch die angrenzenden Gassen, bevor wir uns auf den Rückweg zum Campingplatz machen.
Am nächsten Tag fahren wir an den Plattensee. Auf der gebührenfreien Autobahn M 7 erreichen wir nach nur 2 Stunden Fahrt den Ort Balatonalmadi. Der Campingplatz hat einen direkten Seezugang und ist nicht allzu groß. Hier wollen wir ein paar Tage zum Baden bleiben.

Weil es sehr warm ist, gehen wir als erstes schwimmen. Eine Treppe führt direkt ins Wasser, das Ende können wir nicht sehen. Es versinkt im schlammigen Untergrund, genauso wie unsere Füße, als wir uns vorsichtig hineintasten. Nach der Zeit in der Türkei, als wir wochenlang nur im glasklaren Meer geschwommen sind, ist das trübe Wasser ein richtiger Schock. Der See ist nicht tief und wir müssen erst mal einige Meter hinauslaufen, um überhaupt schwimmen zu können. Auch weiter draußen wird das Wasser nicht klarer. Dafür spüren wir gelegentlich Pflanzen an den Füßen und als wir uns hinstellen, versinken wir noch tiefer im Schlamm. Ein paar Minuten Abkühlung reichen uns, unsere Begeisterung fürs Schwimmen hat sich schnell gelegt.

In den folgenden Tagen beschränken wir uns darauf, an den Tagen, an denen die Sonne scheint, einmal kurz vor dem Frühstück eine Runde zu drehen. Nach den ersten zwei schönen Tagen zieht der Himmel zu und das Wetter wird schlechter, es regnet und stürmt. Nach einem weiteren sonnigen Tag wird es wieder schlecht. Es sieht so aus, als ob der Wechsel zwischen Sonne und Regen noch eine Zeitlang so weitergehen würde. Wir beschließen deshalb, dass wir früher als geplant Freunde in Österreich besuchen werden. Sie wohnen in der Nähe von Wien und aufgrund der Entfernung sehen wir uns nur einmal im Jahr. Bei ihnen verbringen wir noch ein paar Tage, bevor wir nach Deutschland fahren.