Landkarte Iran
(c) Copyright 2001 Lonely Planet Publications. All rights reserved.

Wir sind schon sehr gespannt, denn ab jetzt betreten wir völliges Neuland für uns. Bei der Grenzabfertigung trennen sich unsere Wege. Sonja muss die selbe Prozedur durchlaufen wie Fußgänger oder Buspassagiere, Klaus als Fahrzeugbesitzer erledigt die Formalitäten auf andere Weise.

Sonja:

Weltreise Etappe Landweg nach Indien - Sonja Nertinger

Ich setze mir das vorgeschriebene Kopftuch auf und mache mich auf die Suche nach einem Schalter. In einem Raum hat sich vor einem kleinen Fensterchen bereits eine Warteschlange gebildet, also stelle ich mich dazu. Ich bin mir erst nicht sicher, ob ich richtig anstehe, denn außer mir sind nur Männer da. Erst später erkenne ich, dass sich die Frauen nicht anstellen. Die Männer warten mit den Pässen in der Schlange und sobald sie dran sind, stoßen die Frauen von der anderen Seite her dazu. Als ich endlich an der Reihe bin, stelle ich fest, dass ich noch gar nicht bei der iranischen Behörde bin. Hier gibt es nur den Ausreisestempel der Türkei. Erst danach darf ich durch eine ständig verschlossene Stahltür weiter. Sobald sich ein paar Leute davor einfinden, lässt sie ein Beamter durch. Ich bin wieder in einem großen Raum, doch es ist nicht zu erkennen, wie es weitergeht.

Überall sitzen oder stehen Leute herum ohne erkennbare Ordnung. Ich bemerke eine halboffene Türe am anderen Ende und stelle mich so davor hin, dass mich beim Öffnen der Tür jeder sehen kann. Ich bin weit und breit die einzige Touristin, noch dazu offensichtlich ohne männlichen Beistand und hoffe deshalb, dass mich der Schalterbeamte bevorzugt drannimmt. Das ist durchaus üblich und es wird von niemandem als Vordrängen aufgefasst. Tatsächlich habe ich richtig vermutet. Als sich die Türe öffnet, werde ich herausgewunken. Draußen wartet schon ein Angestellter des Touristenbüros. Er ist dazu da, Touristen beim Ausfüllen und Erledigen des Papierkrams behilflich zu sein. Während ich noch meine Einreisepapiere ausfülle, kommt Klaus dazu. Er hat bereits einen Stempel im Pass.

Klaus:

Bereits bei der Ausreise aus der Türkei habe ich einen Zettel bekommen, den der Beamte jedoch falsch ausgefüllt hat. Das stellt sich erst heraus, als ich beim türkischen Zoll noch einen letzten Stempel brauche. Der Beamte gibt mir zu verstehen, dass ich wieder durch den türkischen Grenzhof zurückfahren soll und mir den Zettel erneut ausfüllen lassen muss. Eine resolute türkische Polizistin nimmt sich meiner an, klärt das Problem telefonisch ab, schiebt mich an der Warteschlange vorbei und knallt meinen Pass auf den Tresen. Ich bekomme endlich den Stempel. Daraufhin muss ich noch zu einem anderen Beamten in dessen Zimmer. Er kontrolliert wieder alle Dokumente und übernimmt irgendwelche Angaben in sein Buch. Die im Freien wartenden Zollbeamten sehen von einer Fahrzeugkontrolle ab und erlauben mir, das Fahrzeug auf die iranische Seite zu fahren. Dort werde ich bereits von einem Polizeibeamten empfangen, der mich anweist, den Unimog zwischen den vollbesetzten iranischen Bussen zu parken. Als ich mich danach etwas hilflos umsehe, weil ich nicht weiß, wohin ich als erstes gehen muss, deuten einige der Herumstehenden bereits auf ein kleines Fenster. Dort bekomme ich Zettel, die ich ausfüllen muss. Dafür gibt es dann einen Stempel in meinen Pass. Anschließend mache ich mich auf die Suche nach Sonja, die ich nicht weit davon entfernt finde.

Gemeinsam gehen wir dann weiter mit dem Helfer. Zuerst zeigt er uns sein Büro. Dann geht es daran, die erforderlichen Eintragungen und Stempel bezüglich des Carnet de passages einzuholen. Dazu pendeln wir zwar hin und her zwischen den Schreibtischen, doch jeder weiß, was er zu tun hat und alles geht zügig voran. Am Schluss setzen wir uns noch zu dem Helfer ins Büro. Er beantwortet unsere Fragen nach dem Benzinpreis und dem Campingplatz in Täbriz. Außerdem schreibt er uns ein paar Wörter in Farsi auf, mit denen wir zumindest grüßen und Brot kaufen können.

Nachdem wir die Uhrzeit noch um eine halbe Stunde vorgestellt haben, ist es gerade erst 12 Uhr mittags. Alles in allem haben wir nur zwei Stunden für den Grenzübertritt gebraucht. Jetzt geht es nur noch darum, die erforderliche Fahrzeugversicherung abzuschließen. Wir fahren zusammen mit dem Helfer zwei Kilometer weiter, kurz bevor das Zollgelände zu Ende ist. Hier warten Hunderte von Lkws auf die Abfertigung vom Iran in Richtung Türkei. Innerhalb von 10 Minuten ist dieser letzte Punkt erledigt. Eine Fahrzeugkontrolle findet überhaupt nicht statt. Damit steht unserer Weiterfahrt nichts mehr im Wege.

Doch erst einmal wollen wir tanken. Wir haben in der Türkei nichts mehr aufgefüllt, weil wir wussten, dass im Iran der Sprit billiger ist. Nach unserem Umtauschkurs kostet ein Liter Diesel 4 Pfennig. Bereits 23 Kilometer hinter der Grenze ist die erste Tankstelle. Für knapp 60 Liter bezahlen wir 2,– DM. Wir sind begeistert. Dafür hätten wir in Deutschland nicht mal 1,5 Liter bekommen. Wir machen uns weiter keine Gedanken darüber, dass wir über 3000 km durch den Iran fahren müssen. Bei einem durchschnittlichen Verbrauch von vielleicht maximal 22 Liter/100 Kilometer kommen wir auf Benzinkosten von nicht einmal 30,– DM.

Weil wir mit dem Grenzübertritt schneller fertig geworden sind als erwartet, beschließen wir, nach einem ausgiebigen Mittagessen die 300 km bis Täbriz durchzufahren. Die Straßen sind in einem sehr guten Zustand und so kommen wir zügig vorwärts. Kurz vor der Dämmerung erreichen wir Täbriz und finden mit Hilfe einer Wegbeschreibung und nach mehrmaligem Fragen den Campingplatz. Wobei diese Bezeichnung etwas übertrieben wirkt auf uns. Es gibt keinerlei sanitäre Anlagen und der Platz ist nur eine Stellmöglichkeit am Eingang eines städtischen Vergnügungsparks. Dafür sollen wir 18,– DM bezahlen. Dieser Preis erscheint uns unverhältnismäßig hoch, doch im Büro hängen entsprechende Preistafeln aus. Weil die Angestellten kein Wort englisch sprechen, können wir uns leider nicht weiter verständigen und fragen, warum es so teuer ist. Inzwischen ist es dunkel geworden und wir wollen deshalb auch nirgendwo anders hinfahren. Für diese Nacht bleiben wir also hier. Doch ob wir uns länger in Täbriz aufhalten werden, lassen wir erst einmal dahingestellt.

Wir versorgen Chicco, dann gehen wir im Vergnügungspark spazieren. Der Park ist wunderschön beleuchtet, es gibt einen kleinen Teich, auf dem man mit Tretbooten fahren kann. Außerdem ein Riesenrad und einen Autoscooter. Überall sind Einheimische unterwegs, wir sind die einzigen Touristen. Wir interessieren uns besonders dafür, wie die Frauen angezogen sind. Denn während der Fahrt, wenn wir durch Ortschaften gekommen sind, sind uns die schwarz gekleideten Frauen mit Tschador immer sofort aufgefallen. Hier jedoch sehen wir sie schon mal ohne Tschador, nur in Mantel und Kopftuch. Manche der Mäntel sind nicht mal dunkel oder gerade nur knielang. So fühlt sich Sonja in einer weiten Hose, einem langen Jeanshemd und mit Kopftuch doch einigermaßen korrekt angezogen.
Die Entscheidung, dass wir nicht hierbleiben, fällt am nächsten Morgen um 6.45 Uhr. Da geht nämlich die Musik wieder an, die uns schon in der Nacht davor aus unzähligen Lautsprechern im Park entgegengeschallt ist. Einer der Lautsprecher steht nur wenige Meter vom Unimog entfernt.

Beim Aufstehen wundern wir uns, dass schon so viele Leute im Park unterwegs sind. Als wir dann beim Frühstück sitzen und uns das Geschehen näher anschauen, erkennen wir, dass es sich dabei nicht um Leute handelt, die auf dem Weg zur Arbeit sind. Weil sie ganz normal gekleidet waren, liegt diese Vermutung für uns nahe. Doch dann fällt uns auf, dass manche immer wieder vorbeikommen. So merken wir, dass Männer und Frauen in den Park kommen und dort Morgensport machen. Die meisten beschränken sich dabei auf ein zügiges Gehen und drehen ihre Runden um den Teich. Bei den Männern sehen wir dann später welche, die in Trainingsanzügen joggen. Das bestätigt unsere Vermutung. Doch als wir dann sogar noch Frauen sehen, die joggen und dabei den Tschador hochgerafft haben, bleibt uns fast das Frühstück im Hals stecken. Für diesen Anblick hat sich die Übernachtung schon bezahlt gemacht.

Wir fahren weiter in Richtung Teheran. Dort wollen wir nicht bleiben, sondern nur dem bekanntesten Bauwerk der Stadt einen Besuch abstatten. Direkt neben der Autobahn ist das Mausoleum, in dem der Ayatollah Khomeini liegt. Auf der gegenüberliegenden Seite der Autobahn ist ein riesiger Parkplatz, der allerdings leer ist. Von dort aus führt ein Fußgängertunnel unter der Autobahn hindurch und wir befinden uns auf einer Großbaustelle. Wir fragen uns bei den Arbeitern durch und werden auf die Rückseite des Gebäudes geschickt. Auf dem Weg dahin werden wir von einer älteren Frau angesprochen, die wir nicht verstehen. Wir vermuten, dass sie wissen will, woher wir kommen und antworten ihr mit “almani”. Das sagt ihr was und verleitet sie dazu, einfach weiterzureden. Dass wir sie nicht verstehen, macht ihr nichts aus.

Weltreise Etappe Landweg nach Indien

Am Grabmal angekommen, schickt sie Klaus in den Eingang für Männer. Mit Sonja geht sie durch den Fraueneingang, gibt von jeder die Schuhe ab und lässt sie von dem erstaunten Mann hinter der Theke gemeinsam aufbewahren. Nach dem Passieren einer Sicherheitsschleuse und dem Röntgen des Rucksacks treffen wir wieder zusammen und befinden uns in einer riesigen Halle. Die ältere Frau nimmt uns mit zu einem kleinen Glashäuschen. In Kopfhöhe verläuft ringsum ein Schlitz, durch den Geld gesteckt wird. An allen vier Wänden türmen sich die Geldscheine am Boden. Mitten in dem Häuschen steht der Sarkophag von Khomeini. Einige Besucher stehen davor, doch die meisten sitzen in der Halle herum und alle benehmen sich recht ungezwungen. Unser Besuch dauert nicht sehr lange, weil es weiter nichts zu sehen gibt. Wir schauen uns außen auf dem Gelände noch etwas um. Es gibt Souvenirstände mit Khomeini-Bildern und anderen heiligen Sachen. Außerdem ein Restaurant, eine Poststelle und mehrere kleine Läden. Da kaufen wir noch ein paar Kleinigkeiten ein und fahren dann weiter.

Die Landschaft hat sich seit der Grenze kaum verändert. Es geht ständig durch eine braune, kahle Landschaft, die von ebenso braunen Bergen umgeben ist. Die Straße verläuft in Höhen nicht unter 1500 m. Einmal steigt sie auf 2000 m an, doch das geschieht nur allmählich in einer langen Steigung. Überhaupt sind die Straßen im Iran sehr gut ausgebaut. Wo es möglich ist, benutzen wir die Autobahn. Leider ist sie stellenweise für Lkws gesperrt und wir dürfen dann auch nicht fahren. An einer Mautstelle mussten wir bereits einmal umkehren, weil wir die Polizei nicht davon überzeugen konnten, dass wir ein Campingfahrzeug sind. Sie stufen uns hier als Lkw ein und damit müssen wir abfahren, wenn alle anderen auch abfahren.

Bei der Ankunft in Isfahan stellt sich für uns das Problem, dass – wie in anderen Städten auch – die Innenstadt für Lkws gesperrt ist. Das bedeutet, dass wir außen um die Stadt herum auf der Umgehungsstraße fahren müssen. Wir wissen, dass der Campingplatz an der Straße nach Shiraz liegt, doch die Beschilderung ist schlecht.

Ein hupender Lkw überholt uns immer wieder und macht uns Zeichen. Wir halten und fragen nach, was er will. Wir verstehen nur soviel, dass er anscheinend nach Shiraz fährt und wir ihm hinterherfahren sollen. Es ist uns ein Rätsel, woher er weiß, dass wir in diese Richtung wollen. Aber wir folgen ihm solange, bis wieder einmal ein Lkw-Verbotsschild auftaucht. Hier trennen sich unsere Wege, denn der Polizist in der Kreuzung lässt ihn nicht mehr weiterfahren. Wir dagegen haben bereits das Schild zum Campingplatz gesehen und fahren durch.

Der Campingplatz gehört zu einem städtischen Hotel und liegt etwas außerhalb. Bei unserer Ankunft stellen wir fest, dass noch niemand von unseren Freunden, mit denen wir hier verabredet sind, da ist. Bis sie eintreffen, fahren wir jeden Tag mit dem Bus in die Stadt und gehen auf Besichtigungstour. In Isfahan gibt es einiges zu sehen und die Stadt gefällt uns mit jedem Tag mehr. Das liegt daran, dass hier alles stimmt: der Campingplatz, Einkaufsmöglichkeiten, Sehenswürdigkeiten und die Menschen.

Dass der Campingplatz etwas außerhalb liegt macht nichts. Schließlich befindet sich direkt davor die Bushaltestelle. Für uns ist es wichtiger, dass wir gleich um die Ecke mit unserem Hund spazieren gehen können. Unser üblicher Weg führt entlang einer Rasenfläche den Hügel hinauf zu einem Aussichtspunkt. Wir müssen gar nicht den ganzen Weg bis nach oben gehen, schon von unterwegs aus können wir die Stadt sehen. Besonders am Abend, wenn dann die ganzen Lichter brennen, bietet sich uns ein toller Ausblick.

Bei unserem allerersten Spaziergang, kurz nach unserer Ankunft, verursachen wir eine ziemliche Unruhe bei den Autofahrern. Wir gehen direkt an der Straße entlang und die Leute halten immer wieder an, um sich unseren Hund genauer anschauen zu können. In der Folgezeit gehen wir deshalb innen an der Rasenfläche entlang.

Doch an dem Tag stoppen die Autos, fahren rückwärts und alle wollen Chicco sehen, ihn fotografieren oder sogar auf Video aufnehmen. Einmal hält ein Wagen mit vier jungen Frauen und einem Mann drin. Die Frauen sind völlig hingerissen von Chicco. Wir lassen ihn sitzen und Pfote geben und ihre Begeisterung kennt keine Grenzen. Es stellt sich heraus, dass der Mann angehender Tierarzt ist. Er spricht etwas englisch und wir verabreden, dass wir uns mit ihnen zum Kaffee trinken treffen werden. Zwei Tage später holt er uns mit Freunden ab. Wir fahren in eine Café-Bar, in der sich überwiegend junge Leute aufhalten und die völlig modern eingerichtet ist. Wir haben viel Spaß zusammen und treffen deshalb eine weitere Verabredung. Dieses Mal fahren wir abends gemeinsam weg. Zu sechst in einem Auto, mit offenen Fenstern und lauter Musik. Darüber sind wir sehr erstaunt. Schon beim ersten Mal ist uns aufgefallen, dass ungeniert westliche Musik gehört wird, obwohl wir gelesen haben, dass das verboten sei. Doch einige Tage später sehen wir sogar einen kleinen Laden, in dem man CDs mit westlicher Musik kaufen kann. Offensichtlich hat sich einiges verändert und die Vorschriften sind etwas gelockert worden.

Wir halten vor einem Gebäude und durch eine völlig unscheinbare Türe geht es über eine schmale Treppe hinunter. Gleich darauf befinden wir uns in einem alten, traditionellen Teehaus. Der Familienbereich, wo sich auch Frauen aufhalten dürfen, ist von den Männern durch Gitter getrennt. Auf den teppichbelegten Podesten sitzen Paare oder Frauen mit Kindern, trinken Tee und rauchen Wasserpfeife.

Wir ziehen die Schuhe aus und setzen uns auf ein freies Podest. Den Tee trinken wir gerne, doch zur Wasserpfeife lassen wir uns nicht überreden. Als wir sehen, dass sich ein Paar Essen kommen lässt, fragen wir nach, um was es sich dabei handelt. Wir sind hungrig und würden auch gerne etwas essen. Unsere Begleiter erklären uns, dass es Abgusht ist, eine Art Eintopf. Dazu werden Fleisch, Gemüse und Beilagen in einer Schüssel gemischt und mit einem Stößel zerstampft. Das hört sich interessant an, doch uns wird gesagt, die Fleischqualität sei nicht gut. Zum Essen fahren wir deshalb in eine sehr gute Pizzeria. Danach geht es – wieder mit lauter Musik – zurück zum Campingplatz.

Der Campingplatz ist eine relativ einfache Anlage. Er besteht größtenteils aus einer geteerten Fläche, in der kleine Parzellen mit Bäumen und Sträuchern abgeteilt sind. Immerhin gibt es sanitäre Anlagen einschließlich einer heißen Dusche. Gleich gegenüber ist ein kleiner „Tante-Emma-Laden“, in dem wir uns mit allem Notwendigen eindecken können. Die Versorgung mit Lebensmitteln ist generell kein Problem. Wir entdecken im Laufe der Zeit noch einige kleine Supermärkte, in denen wir alles bis hin zu Coca Cola, Orangensaft und Ritter-Sport-Schokolade bekommen. Obst und Gemüse gibt es gesondert in kleinen Läden oder an Straßenständen. Am meisten jedoch haben es uns die Konditoreien angetan. Es vergeht kein Tag, an dem wir nicht mit Keksen oder Kuchenstücken zurückkommen. Wir probieren so ziemlich alles durch. Das Lieblingsgebäck von Sonja werden mit Sahne gefüllte Windbeutel, bei Klaus sind es die Mürbteigplätzchen und Rouladen.

Etwas weniger Auswahl haben wir beim Mittag- oder Abendessen in den Restaurants. Das Angebot beschränkt sich auf Fleischspieße der verschiedensten Sorten, Hamburger und Hähnchen. Für Sonja gibt es als fleischlose Alternative nur Falafel-Sandwich. So bleibt es nicht aus, dass wir zwischendurch immer wieder selbst kochen, um etwas Abwechslung in den Speiseplan zu bringen.

In den ersten Tage in Isfahan besichtigen wir der Reihe nach, was unser Reiseführer an Sehenswürdigkeiten aufzählt. Allen voran den Platz Meydan-e Emam. Der 150 m breite und gut 500 m lange, rechteckige Platz liegt im Stadtzentrum und war früher Teil des Palastes, den der Schah Abbas I. bauen hat lassen. Er ist komplett von doppelstöckigen Arkaden umgeben, in denen zu ebener Erde Läden und Werkstätten untergebracht sind. In der Mitte des Platzes ist eine Grünfläche angelegt und am Nachmittag wird der Springbrunnen angestellt. Eine sehr gute Übersicht über den Platz haben wir von der Veranda des Ali Qapu-Palastes an der Westseite des Meydan-e Emam. Hier oben soll sich früher der Hofstaat versammelt haben, wenn es Veranstaltungen auf dem Platz gegeben hat.

Weltreise Etappe Landweg nach Indien

Gegenüber dem Palast befindet sich die Lotfollah-Moschee. Sie war die Privatmoschee der Familie des Königs. Bemerkenswert an ihr ist, dass sie weder einen Garten noch Minarette hat. Wir sind fasziniert von den Mosaikarbeiten, mit denen die Fassade des Eingangs geschmückt ist. Die cremefarbene Kuppel ist mit zahlreichen Blumenmustern geschmückt und je nach Sonnenstand verändert sich die Farbe. Am besten gefällt sie uns am Spätnachmittag.

Die Muster der Kuppel finden wir wieder auf bedruckten Tüchern, die in einer speziellen Technik per Hand bedruckt werden. Im Qaysariyeh-Bazar, den wir über das Hauptportal an der Nordseite des Platzes betreten, stoßen wir in einem Innenhof auf Handwerker, die uns diese Technik – Qalamkar genannt – erklären und vorführen. Es handelt sich hier um ein typisches Souvenir aus Isfahan und Sonja kauft sich eine dieser Tischdecken.

Beim Bummeln durch den Bazar entdecken wir natürlich noch viel mehr interessante Dinge. Nachdem wir mehrmals durch die Gassen gegangen sind, entschließen wir uns, doch noch etwas einzukaufen. Eine alte Tradition ist die Miniaturmalerei. Die Motive werden dabei auf dünne Scheiben von Kamelknochen gemalt. Unsere Freunde, die in der Zwischenzeit eingetroffen sind, kennen einen Maler, bei dem sie schon öfter gekauft haben und der seriös ist. Er erkennt die beiden auch gleich wieder und fünf Minuten später gibt es Tee für alle. Wir sehen uns in dem winzigen Laden um und finden eine Malerei, die uns gefällt. Es handelt sich um eines der Teile, von denen der Mann – laut seiner Aussage – nur 12 Stück pro Jahr herstellt. Das Motiv stellt die Karawanserei dar, in der heute das Hotel Abbasi untergebracht ist. Nachdem wir schon einiges an Miniaturmalerei gesehen haben, können wir erkennen, dass es weitaus besser gemacht ist als die sonst üblichen Gefecht- oder Jagdszenen. Die Verhandlungen sind zäh, doch wir kommen zu einem für beide Seiten akzeptablen Preis und kaufen es.

Von unserer ursprünglichen Absicht, vielleicht einen Teppich zu kaufen, kommen wir schnell weg, nachdem wir uns welche vorführen haben lassen. Die Preise sind so hoch angesetzt, dass wir es von vorneherein ausschließen, den Händler auf einen vernünftigen Preis herunterhandeln zu können. Doch wir stoßen bei den Vorführungen auf Kameltaschen. Das Geld, das der Verkäufer dafür am Ende will, liegt im Bereich unserer Möglichkeiten und wir kaufen uns ein paar.

Nur wegen des Tees bräuchten wir nicht in das Teehaus im ersten Stock des Bazars zu gehen. Den bekommen wir oft genug so angeboten. Doch uns gefällt die Atmosphäre dort. Im Innenraum des Teehauses gibt es ein wildes Sammelsurium von Teekannen und Geschirr, das ringsum auf den Fenstersimsen steht. Alles ist bunt und üppig geschmückt und entspricht unseren Vorstellungen von „orientalisch“. Von der Terrasse aus überblicken wir den Meydan-e Emam. Wir sitzen gerne hier oben in der Sonne und genießen Tee und Gebäck.

Obwohl Isfahan über 2 Mio. Einwohner hat, empfinden wir es nicht als allzu hektisch. Lediglich der Fahrstil der Taxifahrer ist etwas gewöhnungsbedürftig. Doch um in die Innenstadt zu kommen nehmen wir sowieso den Bus. Direkt beim Campingplatz befindet sich die Bushaltestelle. Endhaltestelle ist ein paar Kilometer weiter bei der Sio-se-pol Brücke.

Damit sind wir bei einer weiteren Sehenswürdigkeiten der Stadt angelangt. Die Brücke führt über das trockene Flussbett des Zayanderud und ihr Name bedeutet „Brücke der 33 Bögen“. Die Fahrbahn ist für den Autoverkehr gesperrt und es wimmelt von Fußgängern. Wir überqueren jeden Tag mehrmals die Brücke und haben auf dem fast 300 m langen Weg ausreichend Gelegenheit, uns die Leute anzuschauen. Wie immer interessieren uns die Frauen am meisten. Ihre Bekleidung ist hier sogar noch etwas salopper als in Täbriz. Dabei sieht die offizielle Bekleidungsvorschrift für eine Frau, unabhängig von deren Religion oder Nationalität, folgendes vor:

Ein großes Kopftuch, das die Haare verdeckt, einen weiten Mantel, darunter eine Hose oder dicke Strümpfe, das Ganze möglichst in gedeckten Farben.

Natürlich sehen wir auch den Tschador (= zeltartiger, dunkler Umhang), doch oftmals reichen den Frauen Mantel und Kopftuch. Die Mäntel sind auf Taille geschnitten und die Kopftücher rutschen so weit nach hinten, dass die Haare vorne heraus schauen. Als wir Frauen barfuß in Sandalen sehen, sind wir total verblüfft. So etwas gibt es nur in der Großstadt, in kleineren Orten würde so etwas nicht toleriert werden. Selbst Make-up und lackierte Fingernägel sind keine Seltenheit mehr.

Überhaupt sind wir angenehm überrascht von dem selbstbewussten Auftreten der Frauen. Wir sehen sie zum Beispiel allein im Restaurant essen und in der Öffentlichkeit Wasserpfeife rauchen – etwas, das in arabischen Ländern völlig undenkbar wäre.
Außerdem scheuen sie sich auch nicht uns anzusprechen. Wie übrigens auch die Männer nicht. Immer wieder werden wir auf der Straße gefragt, woher wir kommen, was wir im Iran machen und wie es uns gefällt. Etliche erzählen uns, dass sie schon einmal in Deutschland waren. Wir treffen auch auf Männer, die in Deutschland studiert und gelebt haben. Bei all diesen Begegnungen merken wir das Interesse und die Aufgeschlossenheit gegenüber Fremden. Die Menschen sind nie aufdringlich, sondern einfach nur freundlich und höflich.

Wir haben keine Schwierigkeiten, wenn wir nach Auskünften fragen. Es findet sich meist jemand, der englisch spricht und uns weiterhelfen kann. In den ersten Tagen, als wir noch nicht so genau Bescheid wissen beim Busfahren, werden wir sogar zum richtigen Bus begleitet und dem Busfahrer wird erklärt, wo er uns zum Aussteigen Bescheid geben muss.

Nach dem Überqueren der Sio-se-pol Brücke fängt eine der Hauptgeschäftsstraßen an. Die Fahrbahnen sind durch einen Grünstreifen unterteilt, auf dem hohe Bäume stehen. Auch links und rechts der Fußgängerwege zieht sich nochmals eine Reihe Bäume dahin. Dadurch ist alles beschattet und selbst bei heißen Temperaturen kann man hier angenehm bummeln.

An der Straße liegt ein großer Baukomplex, der Anfang des 18. Jahrhunderts von Schah Sultan Hossein errichtet worden ist. Er besteht aus einer Koranschule, einer Karawanserei und einem Bazar. Die Schule kann nicht besichtigt werden, weil sie noch benutzt wird. Wir sehen nur die hohen Mauern und ein schön verziertes Eingangsportal. Gleich daneben ist der Bazar Honar mit Antiquitätengeschäften und Juwelierläden.

Zur Anlage gehörte früher auch eine Karawanserei, eben jene, die auf unserer Miniaturmalerei zu sehen ist. Inzwischen ist sie zu einem Luxus-Hotel umgebaut worden. Der Besuch des Hotels wird sowohl in unserem Reiseführer als auch von Angestellten des Touristenbüros empfohlen. Wir gehen mehrmals zusammen mit Freunden dorthin. Die Ausstattung und die Mosaik-Verzierungen sind auf jeden Fall sehenswert.
Besonders am Freitag- und Sonntagabend lohnt sich der Besuch. Im wunderschön beleuchteten Innenhof mit Springbrunnen sitzen dann Touristen und Einheimische auf den Bänken, essen Suppe, trinken Tee und rauchen Wasserpfeife.

Die Tage in Isfahan vergehen wie im Flug. Besonders nachdem alle Leute angekommen sind, mit denen wir verabredet waren. Es gibt viel zu erzählen und wir machen gemeinsam Ausflüge in die Stadt. So vergehen fast zwei Wochen, bevor wir allein weiter fahren.

Unser nächstes Ziel ist Persepolis, das nur eine Tagesfahrt entfernt ist. Auf der Fahrt dahin ändert sich zum ersten Mal die Landschaft.
Es geht über einen 2600 m hohen Pass und bald darauf folgt ein kleiner Fluss der Straße. Er ermöglicht Landwirtschaft und so sehen wir anstatt dem üblichen Braun endlich einmal etwas Grün.

Weltreise Etappe Landweg nach Indien

In Persepolis kommen wir eine Stunde vor Sonnenuntergang an und übernachten auf dem dortigen Parkplatz.
Persepolis gilt als eine legendäre Stätte der Menschheit. Sie war eine Stadt der Wissenschaftler und hat die westliche Zivilisation wesentlich beeinflusst. Der Iran sieht in ihr eine Wiege seiner Kultur. Die ehemalige Palaststadt der Achämeniden wurde 518 v. Chr. von Darius dem Großen errichtet und 331 v. Chr. vom griechischen Heer Alexander des Großen zerstört. Danach wurde die Stadt nie mehr besiedelt.
Wir beginnen mit der Besichtigung am frühen Nachmittag des nächsten Tages, nachdem der letzte Touristenbus abgefahren ist. Die Gebäude haben unter der Zerstörungswut der Griechen ziemlich gelitten, hier sind nur wenige Teile erhalten geblieben. Uns interessieren am meisten die Reliefe. Über die ganze Anlage verteilt finden wir die verschiedenartigsten Darstellungen. Es gibt Abbildungen von Tieren, ganzen Völkerschaften, die dem Herrscher Tribut darbringen, Soldaten und Darius, wir er mit Drachen kämpft.

Wir verbringen einige recht geruhsame, sonnige Stunden mit dem Besichtigen und Filmen der Anlage.
Am nächsten Tag fahren wir ein paar Kilometer weiter nach Naqshe Rostam. Hier sind vier Felsengräber von achämenidischen Königen, unter anderem Darius des Großen, hoch oben in eine senkrechte Felswand geschlagen worden. Es gibt keinen Zugang hinauf und wir können uns nur von unten aus darüber wundern, wie die Leute mit ihren damaligen Mitteln so etwas machen konnten.

Von den Ausgrabungsstätten aus ist es nicht weit bis nach Shiraz und eineinhalb Stunden später sind wir auf dem dortigen Campingplatz.
Shiraz hat im Volksmund viele Beinamen bekommen: Stadt des Weines, der Dichter, der Rosen, der Liebe, der Nachtigallen. Wein gibt es natürlich nicht mehr, den verbietet der Glaube, doch die Weintrauben schmecken hervorragend.

Die zwei berühmtesten Dichter des Irans, Hafiz und Saadi sind hier begraben und man kann ihre Mausoleen besichtigen, die in schönen Gärten liegen. Besonders das Grabmal von Hafiz ist ein regelrechter Wallfahrtsort für Hochzeitsreisende. Hafiz ist der Schutzpatron der Liebenden und jedes Paar, das es sich leisten kann, fährt hierher.
Ob es die Nachtigall in den Gärten auch gibt, wissen wir nicht, Wir sehen sie nur an den Obstständen, wo sie in Käfigen sitzen und wunderbar singen.

Am meisten begeistert uns in Shiraz das Schah Cherag-Mauloseum. Beim Betreten des Geländes weist eine Frau Sonja darauf hin, dass sie einen Tschador braucht. Den kann sie sich kostenlos im Buchladen am Eingang ausleihen. Noch während sie damit beschäftigt ist, sich in das riesige Tuch einzuwickeln, tritt eine ältere Frau aus einer Gruppe auf sie zu. Sie zeigt Sonja, wie das Ganze zu handhaben ist und hüllt sie darin ein. Zufrieden nicken auch die anderen Frauen und wir können weitergehen. Allerdings müssen wir uns gleich darauf trennen, denn nur die Männer dürfen über den Haupteingang in das Gebäude, die Frauen benutzen einen Nebeneingang. Wir geben getrennt unsere Schuhe ab, gehen durch die jeweiligen Eingänge und treffen innen wieder zusammen.

Die Ausstattung des Mausoleums ist überwältigend. Die Wände, Decken und Säulen sind komplett mit winzigen Spiegelmosaiken geschmückt. Darin spiegelt sich das Licht wider und alles glitzert und funkelt. Das Mausoleum gilt anscheinend als Wallfahrtsort. Wir sehen viele Leute, die andächtig die Wände an gewissen Stellen berühren und die die Gitterstäbe küssen, die den Schrein umgeben.

Auf dem Gelände gibt es noch ein weiteres Gebäude, das innen ebenfalls völlig mit Spiegelmosaiken verkleidet ist. Die beiden Mausoleen sind völlig anders als alles, was wir bisher gesehen haben. Wir sind uns einig, dass das allein schon den Besuch von Shiraz rechtfertigt. Es gibt zwar noch weitere Sehenswürdigkeiten und auch zum Bummeln ist Shiraz eine recht angenehme Stadt. Doch an Flair und Atmosphäre kann sie es unserer Meinung nach bei weitem nicht mit Isfahan aufnehmen.

Wir bleiben noch einen weiteren Tag, weil Klaus am Auto basteln will. Bereits in Isfahan hat er sich eine neue, extra laute Hupe gekauft, die er jetzt montieren will. Leider passt eines der Anschlussstücke nicht. Auch in den Geschäften auf dem Weg in die Stadt findet er nichts Passendes. Zumindest kann er alles vorbereiten und sobald wir das Teil finden, können wir die Hupe anschließen. Zu weiteren Arbeiten kommen wir nicht, denn das Wetter ist ziemlich unbeständig. Immer wieder fängt es zu tröpfeln an. Als am Nachmittag ein heftiger Regenschauer einsetzt, beschließen wir, am nächsten Tag weiterzufahren.

Das Wetter sieht morgens zwar wieder besser aus, trotzdem fahren wir ab. Nachdem wir von der Hauptroute, die an die Küste führt, ins Landesinnere abbiegen, gibt es kaum noch Verkehr. Es geht auf 2000 m hinauf und wir haben bei der Fahrt durch die Berge immer wieder traumhafte Ausblicke auf einen ausgetrockneten Salzsee. Auch am nächsten Tag fahren wir in Höhen zwischen 1800 und 2600 m. Auf den Bergen ringsum sehen wir Schnee und wo die Sonne nicht hinkommt, liegt er sogar direkt neben der Straße.
In Kerman muss es kurz vorher geregnet haben, überall steht das Wasser auf der Straße. Es ist eine braune Brühe, durch die wir fahren und die bis zum Dach des Wohnaufbaus hochspritzt. Der Dreck setzt sich überall fest und übersteht auch das bis dahin schlechteste Wetter unserer Reise. Nach Kerman steigt die Straße wieder auf 2500 m an und als wir auf dem Hochplateau ankommen, ziehen dunkle Wolken auf. Zwei Mal setzt ein Regenschauer ein, der mit Schnee vermischt ist. Als es endlich wieder aufhört, fahren wir in eine dichte Nebelwand hinein. Sie lichtet sich erst wieder, als die Straße allmählich bergab verläuft und ab 2000 m können wir die Landschaft ringsum wieder erkennen. Es handelt sich um die üblichen braunen Berge. Orte gibt es keine, nur ein paar verlassene Gehöfte, die den Schäfern als Unterstände für ihre Ziegen- und Schafherden dienen.

Es geht immer weiter abwärts, bis wir die Oasenstadt Bam erreichen. Sie liegt auf 1100 m, direkt am Rande der Wüste Lut. Von hier aus fahren wir am nächsten Tag weiter. Nach ein paar Oasendörfern geht es über viele Kilometer durch die Ausläufer der Wüste Lut. Es ist warm und durch die erwärmte Luft entstehen Fata Morganen. Besonders über dem Asphalt der Straße hat sich die Luft aufgeheizt und flirrt. Vereinzelt entgegenkommende Fahrzeuge werden dadurch bis zur Unkenntlichkeit verzerrt. Es ist jedes Mal ein Rätselraten um was es sich handelt. Wir können die Fahrzeuge erst erkennen, wenn sie nur mehr wenige hundert Meter entfernt sind. Erst gegen Mittag, als die Sonne höher steht, verlieren sich diese extremen Verzerrungen.

Endlich sehen wir dann Kamele, nachdem wir schon Straßenschilder gesehen, die auf Kamele hinweisen. Ob es freilaufende Tiere sind oder ob sie nur zum Fressen freigelassen werden, ist nicht ersichtlich. Auf jeden Fall freuen wir uns, wenn wir welche sehen. Erstens passen sie natürlich in die Wüste und dann haben wir dadurch auch etwas zum Anschauen. Die Landschaft ist bis zum Horizont topfeben, es gibt keinerlei Erhebung. Erst nach dem Durchqueren der Wüste fangen die Berge wieder an. Was wir dabei links von uns sehen, ist bereits das Grenzgebirge zu Pakistan.

Die letzte größere Stadt vor der Grenze nach Pakistan ist Zahedan. Dort tanken wir noch einmal beide Tanks voll. Danach rechnen wir aus, dass wir für die gesamte Zeit im Iran gerade mal knapp 35,- DM ausgegeben haben. Und mit den vollen Tanks kommen wir in Pakistan noch an die 2300 Kilometer ohne tanken zu müssen.

Die Grenzabfertigung bei der Ausreise aus dem Iran geht recht schnell voran. Hier müssen wir keine getrennten Wege gehen. Bei der Größe des Geländes ist das auch schlecht möglich, dafür liegen die einzelnen Stationen zu weit voneinander entfernt. Als erstes werden unsere Pässe in ein großes Buch eingetragen. Dann fahren wir weiter zum Zollgebäude, wo unser Carnet abgestempelt wird. Wir fahren wieder weiter und sehen auch bald darauf bereits die pakistanische Grenzstation. Doch erst brauchen wir noch einen Ausreisestempel in unsere Pässe, den uns eine freundliche iranische Beamtin verpasst.

So gut es uns im Iran auch gefallen hat, Sonja ist auf jeden Fall froh, dass sie ab jetzt kein Kopftuch mehr braucht.