1987 Türkei

Im Frühjahr 1987 kaufen wir uns ein neues Auto und entscheiden uns dabei zum ersten Mal für einen Geländewagen. Es ist ein grüner Toyota Landcruiser FJ 40. Wir haben vor, damit künftig auch in den Urlaub zu fahren und besorgen uns noch ein gebrauchtes Dachzelt sowie unsere erste Campingausrüstung. Im Juli und August fahren wir für vier Wochen in die Türkei.

1988 Tunesien, Algerien, Marokko

Ausrüstung und Fahrzeug haben sich während der letzten Reise bestens bewährt. Doch aufgrund der steigenden Benzinkosten beschließen wir, auf ein Dieselfahrzeug umzusteigen. Wir bleiben bei der Landcruiserserie und kaufen einen schwarzen Toyota BJ 42. Das Dachzelt behalten wir, lediglich unsere Ausrüstung müssen wir noch etwas ergänzen und danach geht es für uns zum ersten Mal in die Sahara. Im März und April durchqueren wir während fünf Wochen Tunesien, Algerien und Marokko.

1989 Türkei, Syrien, Jordanien, Ägypten

Während der Reise in die Sahara stellen wir fest, dass ein Dachzelt auch Nachteile hat. Wenn es zum Beispiel regnet, müssen wir sehr schnell beim Aufbauen sein, damit die Matratzen nicht nass werden. Oder wenn bei der Fahrt durch Sand alles eingestaubt ist, sind wir nach dem Entfernen der Plane von oben bis unten dreckig. Deshalb wollen wir für künftige Reisen ein Fahrzeug, in dem wir innen schlafen können. Wir kaufen uns einen blauen Toyota Landcruiser BJ 45. Dabei handelt es sich um das selbe Modell, das wir bisher hatten, nur mit einem längeren Radstand. Es ist bereits so ausgebaut, dass wir darin Schlafen und Kochen können. Von Ostern bis Pfingsten sind wir damit sieben Wochen lang unterwegs. Wir fahren auf dem Landweg durch die Türkei, Syrien und Jordanien bis nach Ägypten. Von dort aus geht es mit der damals noch verkehrenden Fähre zurück nach Griechenland.

1991 – 1992 Tunesien, Algerien, Niger, Nigeria, Kamerun

Aufgrund seines Alters und seines Zustandes braucht der Toyota gründlich Überholung. Dabei tauschen wir das Originaldach gegen ein Hochdach aus. Das verschafft uns mehr Wohnraum, weil wir jetzt oben schlafen und unten getrennt sitzen können. Wir verpassen dem Toyota gleich noch eine neue Farbe und von da an ist er karibikgrün. Nachdem das Fahrzeug nach etwa halbjähriger Arbeit fertig ist, benutzen wir es Anfang November 1991 als Hochzeitsauto. Und von Dezember 1991 bis Februar 1992 gehen wir damit auf achtwöchige Hochzeitsreise. Wir durchqueren wieder die Sahara und fahren weiter bis nach Schwarzafrika. Von dort aus fliegen wir zurück, das Auto kommt drei Wochen später mit dem Schiff in Hamburg an.

1993 Spanien

Im Frühjahr machen wir eine letzte Reise mit diesem Toyota und die erste mit unserem Hund Chicco. Wir fahren durch Andalusien/Spanien. Das Wetter während dieser Zeit ist bei weitem nicht so schön, wie wir das erwarten. Der viele Regen und die Nähe zur afrikanischen Küste lösen in uns die Überlegung aus, wie praktisch es wäre, wenn wir immer weiterfahren könnten, bis wir wieder in die Sonne kämen. Dadurch kommen wir auch wieder zu unserem Lieblingsthema. Wir sind uns einig, dass wir keinesfalls bis zur Rente bzw. Pensionierung arbeiten werden, sondern bereits früher aufhören wollen. Irgendwann während dieser Gespräche wird dann ein Gedanke ausgesprochen, der sich im ersten Moment völlig unmöglich anhört. Doch je mehr wir uns damit befassen, umso eher können wir uns dafür erwärmen. Wir werden versuchen, unser Haus, die Motorräder, die Autos und alles, was wir sonst noch entbehren können, zu verkaufen. Danach wird Sonja kündigen und Klaus will versuchen, unbezahlten Urlaub zu bekommen. Als wir nach der Reise wieder daheim sind, gehen wir sofort an die Verwirklichung des Planes. Ein halbes Jahr nach Beginn unserer Idee haben wir das meiste schon erledigt.

1994 – 1995 Tunesien

Bereits im Frühjahr 1992 haben wir uns ein Unimog-Fahrgestell gekauft. Es handelt sich dabei um einen U 1100 (Baumuster 416.123) mit 2,90 m Radstand. Die folgenden zwei Jahre verbringen wir damit, das Fahrgestell zu überholen und eine Wohnkabine samt Inneneinrichtung zu bauen. Ende März 1994 hört Sonja auf zu arbeiten. Klaus hat keinen unbezahlten Urlaub bekommen und kündigt deshalb sein Beamtenverhältnis Ende Juli 1994. Das Haus ist inzwischen verkauft, wir beziehen zwei Zimmer bei Sonjas Eltern und sind gleichzeitig mit den Vorbereitungen für eine erste mehrmonatige Reise beschäftigt. Im September ist es endlich soweit. Wir fahren mit unserem Unimog 4 Monate nach Tunesien.

1995 Norwegen, Schweden, Finnland

Von April bis Juli fahren wir mit unserem Unimog-Wohnmobil durch Skandinavien. Im Frühjahr 1994 haben Norwegen und Schweden die Quarantänebestimmungen aufgehoben und damit die Einreise für Haustiere ermöglicht. Wir erkundigen uns nach den Formalitäten, lassen Chicco tätowieren, den Bluttest machen, bezahlen die Gebühr für die Einreisepapiere und verbringen den Sommer im Norden Europas.

1995 Tunesien

Im November und Dezember sind wir mit unserem Unimog in Tunesien unterwegs, wo wir mit einer Sondergenehmigung das südliche Sperrgebiet bereisen.
In diesem Jahr kommt uns während unserer Reisen auch der Gedanke, über unsere Erlebnisse in Form von Dia-Vorträgen zu berichten.

1996 – 1998 Alaska, Kanada, USA, Mexiko und Guatemala

Während wir noch mit dem Vorzeigen der Dia-Vorträge Tunesien und Zum Nordkap beschäftigt sind, treffen wir bereits Vorbereitungen für eine mehrjährige Reise durch Nord- und Mittelamerika.
Anfang Juni 96 verschiffen wir den Unimog über die Agentur Interfracht, Bremen von Bremerhaven nach Halifax/Ostküste von Kanada. Mitte Juni fliegen wir mit unserem Hund von Frankfurt über Detroit nach Halifax. Wenige Tage später kommt das Schiff mit unserem Fahrzeug an. Es hat den Transport unbeschädigt überstanden. Dann beginnt endlich unsere Reise. In den folgenden zwei Jahren legen wir mit unserem Unimog-Wohnmobil 82.000 km zurück und fahren dabei hin und her zwischen dem Eismeer im Norden Alaskas und der Karibik im Osten Mexikos und Guatemalas. Im Juni 1998 verschiffen wir den Unimog von Brunswick/Georgia mit Hilfe der Agentur deugro zurück nach Hamburg. Wir fliegen mit Chicco von Miami/Florida über Düsseldorf nach München.

In Deutschland angekommen produzieren wir eine Multivisionsshow mit dem Titel Vom Eismeer zur Karibik, die wir im süddeutschen Raum vorzeigen.

Sonja Nertinger und Klaus Schier
Klaus Schier
Klaus Schier

Unsere nächste längere Reise soll eine Weltreise werden. Wir entscheiden uns zwar wieder für einen Unimog, dieses Mal jedoch für ein neueres und größeres Modell, nämlich einen Unimog 1300L, auf den wir eine neue Wohnkabine aufbauen.

2000 Marokko, Portugal, Spanien

Nachdem wir mit dem Ausbau der Kabine einigermaßen fertig sind, machen wir von Januar bis April eine Probefahrt. Wir haben eine sehr schöne Zeit in Marokko, bleiben einige Wochen an der Algarve/Portugal und kurze Zeit in Spanien. Außerdem fahren wir bei der spanischen Firma vorbei, die unsere Leerkabine gebaut hat. Es ist die erste dieser Art, denn normalerweise fertigen sie dort Kühlkoffer für Lebensmitteltransporte.

ab 2000 Weltreise

Am 18.09.2000 starten wir zu einer mehrjährigen Weltreise.