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Dieses Mal haben wir einen längeren Aufenthalt in Südafrika geplant und wir wollen auch nach Botswana. Nach unserer Ankunft holen wir also unseren Toyota Land Cruiser in Windhoek ab und machen uns bald danach auf den Weg in Richtung Süden. Durch das Ende der Corona-Pandemie sind Reisen wieder viel einfacher möglich und der Grenzübertritt nach Südafrika ist in wenigen Minuten erledigt. Auf dem Weg nach Upington sehen wir einen ungewöhnlichen Turm.

Es handelt sich um Khi Solar One, die erste Solarturmanlage in Afrika. Das solarthermische Kraftwerk besteht aus einem Turm, der von einem Solarfeld umgeben ist. Die Zahlen der dortigen Stromproduktion klingen beeindruckend, doch sie können nicht dazu beitragen, das Land vor sogenanntem “Load Shedding” zu bewahren. Die offiziellen Touristenämter geben dazu solche oder ähnliche Meldungen heraus:

“Beim Load Shedding wird abwechselnd in bestimmten Regionen Südafrikas der Strom über mehrere Stunden abgestellt. Der Grund dafür ist die starke Stromknappheit in Südafrika. Mit einer App erfährst du, wann und wo der nächste Stromausfall stattfindet . Die App kannst du kostenlos für Android oder für iOS runterladen. Supermärkte, Restaurants und Hotels verfügen meist über Generatoren und haben so Stromreserven während der Stromausfälle.”

Auf dem Campingplatz in Upington werden wir dann auch prompt auf diese App hingewiesen und laden sie uns herunter. Das Abschalten des Stromnetzes dauert oft bis zu 4 Stunden am Stück und als wir in der Stadt unterwegs sind, sehen wir die Folgen: Ampeln fallen aus, vor Werkstätten sind Notstromaggrgate in Betrieb, in Supermärkten gibt es oft nur Notbeleuchtung und in den Kühltruhen kann es gerade bei den oben liegenden Lebensmitteln zum Antauen kommen. Internet und Telefon sind nicht immer gewährleistet, Straßenbeleuchtungen und Alarmanlagen funktionieren nicht und in den Nächten verzeichnet man einen Anstieg der Kriminalität. Als Reisende können wir uns damit arrangieren, doch die einheimische Bevölkerung leidet massiv unter den Stromausfällen. Und eine Besserung ist nicht in Sicht.

Upington liegt in der Provinz Nordkap, was für uns sehr vertraut klingt, schließlich waren wir bereits mehrmals am Nordkap, dem nördlichsten Punkt des Europäischen Festlands in Norwegen, nur ca. 2000 km vom Nordpol entfernt. Wir haben dort die Aussicht auf das Nordpolarmeer und die nicht untergehende Mitternachtssonne genossen und kennen auch die dortigen Temperaturen. Die Tageshöchstwerte liegen bei 3° Celsius im Jahresmittel. Im südafrikanischen Nordkap dagegen ist es ganzjährig heiß, momentan hat es tagsüber sogar mehr als 40°C. Besichtigungen sind anstrengend, aber die Augrabies Wasserfälle sind unbedingt einen Besuch wert. Hier stürzt sich der Oranje-Fluss in eine bis zu 200 m tiefe Felsenschlucht.

Upington liegt am Rande der Kalahari-Wüste. Aber mit dem Wasser aus dem Oranje ist Landwirtschaft möglich und wir sehen Weinfelder. Die Trauben werden getrocknet und kommen später als “Sultaninen aus Südafrika” in die deutschen Supermärkte.

Wir überqueren den Van Rhyns Pass, verlassen die Provinz Nordkap und sind in der Provinz Westkap unterwegs.

Hier besuchen wir unterschiedliche Küstenorte und verbringen erholsame Tage an verschiedenen Stränden.

Anschließend fahren wir erneut auf den Campingplatz südlich von Kapstadt. Hier waren wir im letzten Jahr, um uns die Stadt anzuschauen. Der Platz liegt direkt am Meer, wir können am Strand entlang zu den Pinguinen gehen und mit dem Toyota Land Cruiser einen Tagesausflug ans Kap der Guten Hoffnung machen. Es liegt im Nationalpark Tafelberg und war früher bei Seefahrern wegen seinen Klippen gefürchtet.

Nach Stellenbosch ist es ebenfalls nicht weit. Sie ist die zweitälteste Stadt Südafrikas, liegt mitten in den Weinbergen und ist, neben der Universität, vor allem für ihre Weine berühmt.

Es gibt über 120 Weingüter und eine Wein-Verkostung gehört zu den touristischen Höhepunkten der Gegend.

Auf dem Weingut Delheim machen wir eine Führung durch die Weinstöcke, bekommen die Herstellung von Wein gezeigt und am Schluss gibt es noch eine Weinprobe. Auch wenn wir keine Weinkenner sind, hat sich der Besuch des Weingutes doch gelohnt.

Neben dem Kap der Guten Hoffung gibt es einen weiteren markanten Punkt in Südafrika, den wir uns ansehen wollen.

Kap Agulhas ist der südlichste Punkt des afrikanischen Kontinents und gleichzeitig die geografische Grenze zwischen dem Atlantischen und dem Indischen Ozean.

Wir spazieren am Strand entlang, laufen zum Leuchtturm und schauen uns ein altes Schiffswrack an. In den kommenden Tagen fahren wir erst noch ein Stück die Garden Route entlang, bevor wir dann ins Landesinnere abbiegen, um zu den Svartbergen zu kommen.

In den Bergen liegt das Höhlensystem der Cango Caves.

Sie gehören zu den größten und ausgedehntesten Tropfsteinhöhlen der Welt. Funde belegen, dass diese Höhlen bereits vor 10.000 Jahren von Menschen genutzt worden sind. Die einstündige Tour in die Höhle ist eine unterhaltsame Sache, denn unsere Führerin erklärt mit viel Spaß und Humor die grandiosen Stalagmiten und Stalaktiten.

Die Weiterfahrt über den 1500 m hohen Swartberg-Pass ist spektakulär. Kurvenreich geht es auf einer Schotterpiste durch die Berge mit tollen Ausblicken.

Die Swartberge trennen die beiden Halbwüstenlandschaften Kleine und Große Karoo. Wir durchqueren die Große Karoo, fahren noch einmal nach Upington und dann weiter in den Kgalagadi Transfrontier Park. Das Wetter ist sehr heiß und windig. Wir sind froh, dass wir auf dem Campingplatz einen Stellplatz mit Schattendach haben.

Rundfahrten im Park machen wir gleich am frühen Morgen, sobald das Tor geöffnet wird. Dabei kommen wir einigen Tieren sehr nahe. Die Gepardenmutter mit ihren Jungen liegt direkt neben der Piste und auch die Löwin lässt sich von den Fahrzeugen nicht irritieren.

Die Tierwelt beeindruckt uns immer wieder und sie ist ja auch einer der Gründe, warum wir regelmäßig im südlichen Afrika unterwegs sind.

Der Kgalagadi Transfrontier Park liegt im Dreiländereck Namibia-Südafrika-Botswana. Nach einigen Tagen verlassen wir den Park in Richtung Namibia und fahren dort zügig nach Norden.

Der Hoba-Meteorit steht schon lange auf unserer Besichtigungsliste und dieses Mal stoppen wir dort. Man hat den Meteoriten zufällig 1920 entdeckt und er gilt als der bislang größte, den man auf der Erde gefunden hat.

Weil es zum Etosha-Nationalpark nicht weit ist, machen wir noch einen Abstecher dahin und werden mit unerwarteten Tierbeobachtungen belohnt.

Ein Leopard hat seine Beute in einen Baum gehängt und ruht sich jetzt im Schatten von der Jagd aus. Am nächsten Tag ist bereits eine Hyäne da, die sich ebenfalls an der toten Antilope bedient.

Wir bleiben im Ostteil des Parks, treffen an der Fisher`s Pan auf Flamingos und an den Wasserlöchern immer wieder auf Elefanten, Giraffen und Zebras.

Bei der Fahrt durch die Sambesi-Region (Caprivi) stoppen wir für ein paar Tage an einem unserer bevorzugten Campingplätze, bei Alex auf der Mobola Island Lodge. Das Wetter ist sehr wechselhaft und immer wieder gibt es einzelne Regenschauer.

Der Caprivi-Streifen grenzt direkt an Botswana und bei Ngoma Bridge reisen wir ein. Wir sind an diesem Vormittag die einzigen an der Grenze und die Formalitäten sind in weniger als einer halben Stunde erledigt. Kurz nach der Grenze beginnt bereits der Chobe Nationalpark.

Auf dem Campingplatz der Chobe Safari Lodge in Kasane quartieren wir uns für einige Tage ein.

Lodge und Camping liegen direkt am Chobe River. Der Fluss hat soviel Hochwasser, dass einige Stellplätze in Ufernähe nicht genutzt werden können.

Der Chobe Nationalpark ist 1967 als erster Nationalpark in Botswana kurz nach dessen Unabhängigkeit gegründet worden. Er ist besonders für seine große Elefantenpopulation bekannt und als wir eine Rundfahrt in unserem Toyota machen, treffen wir auch prompt auf einen Elefanten, der die Piste entlang marschiert.

Bei einer mehrstündigen Bootsfahrt auf dem Fluss sehen wir dann erneut Elefanten, aber auch noch andere Tierarten.

Botswana gilt als das Land mit den meisten Savannen-Elefanten. Über 130.000 Tiere soll es hier geben. Und während unseres Aufenthalts bekommen wir tatsächlich soviele ELefanten zu sehen wie nie zuvor. Immer wieder queren einzelne Tiere die Straße, als wir unterwegs sind. Doch ein ganz besonderer Höhepunkt ist die Elephant Sands Lodge mit Campingplatz.

Die Anlage liegt an einem Wasserloch, das nicht eingezäunt ist. Um an dieses Wasserloch zu kommen, queren die Elefanten auch den Campingplatz oder sie laufen zwischen den Hütten hindurch.

Trotz ihrer Größe und ihres Gewichts bewegen sie sich dabei so lautlos, dass wir immer wieder von ihrem Erscheinen überrascht werden.

Wir zählen bis zu einem Dutzend Elefanten gleichzeitig am Wasserloch und verlängern unseren geplanten Aufenthalt mehrmals. Dass wir bei einer Botswana-Reise hier noch einmal stoppen werden, steht auf jeden Fall fest. Wo kann man schließlich schon vom Swimmingpool aus hautnah Elefanten sehen?