In diesem Jahr ist es endlich soweit, dass wir eine geführte Rundreise in Namibia veranstalten können. Näheres dazu auf https://www.4x4fotoreisen.de/
Bei der Einreise im April brauchen wir zwar noch einen negativen PCR-Test, aber kurz danach wird diese Vorschrift aufgehoben und die Teilnehmer im Mai sind schon davon befreit. Wir holen die vier Reiseteilnehmer am Flughafen ab, fahren mit ihnen zur Fahrzeugübergabe und danach zum Großeinkauf in den Supermarkt. Die ersten beiden Nächte verbringen wir auf einer Farm nahe Windhoek und dort können wir uns entspannt auf die vor uns liegenden Wochen vorbereiten. Im Folgenden gibt es ein paar Impressionen aus der fast dreiwöchigen Namibia-Rundreise.
Die Tour geht in Richtung Norden los. Als Stützpunkt für Ausflüge in den Etosha-Nationalpark übernachten wir auf der Sachsenheim Guestfarm. Wir kennen die Familie Sachse schon seit Jahren und sie zeigen unseren Mitreisenden gerne etwas vom Farmleben.
Der Etosha-Nationalpark ist einer der Höhepunkte bei einer Namibia-Reise. Wir nehmen uns Zeit für eine ausgiebige Besichtigung und verbringen dort drei Tage. Vor den Eingangstoren sitzen immer Himba-Frauen, die selbst gemachten Schmuck und Souvenirs verkaufen.
Der Nationalpark ist bereits 1907 gegründet worden. Er ist Heimat für viele Großtierarten, über 300 Vogelarten sowie die verschiedensten Amphibien und Reptilien. Welche Tiere man dann tatsächlich sieht, kann nie genau vorhergesagt werden.
Es geht weiter ins Damaraland, wo sich tagelang alles um Felsformationen dreht. Wir beginnen mit der Vingerklip, einem einzeln stehenden Felsen bei den Terrassenbergen von Ugab.
Danach machen wir eine Führung in Twyfelfontein, einem National Denkmal und UNESCO-Welterbe. In dieser Gegend gibt es tausende von Felsmalereien und Felsritzungen und bei einem Spaziergang mit einer Rangerin bekommen wir einige davon zu sehen.
Auf dem Weg zur Ameib Farm kommen wir an Souvenirständen von Herero-Frauen vorbei.
Die farbenfrohe Kleidung wird von den Frauen in Handarbeit hergestellt. Der Ursprung der Kleider geht wohl auf das viktorianische Zeitalter (Ende des 19. Jahrhunderts) zurück, als die damaligen Frauen der Missionare in diesem Stil gekleidet waren, allerdings ohne die Kopfbedeckung. Diese ist ein Überbleibsel des Kopfschmucks “Ekori”, den die Frauen vor den Kontakten mit den Weißen trugen. Ursprünglich war sie aus Leder, das wurde jedoch von den Missionaren verboten. Deshalb haben die Frauen Stoff verwendet und der Kopfbedeckung den neuen Namen “Otjikaiva” verpasst, was wörtlich “Kopfbedeckung aus Stoff” bedeutet. Die Kopfbedeckung soll mit ihren spitzen Enden an Rinderhörner erinnern, denn für die Herero sind Rinder ein Statussymbol.
Wir wandern sowohl auf der Ameib Farm als auch im Spitzkoppe-Nationalpark.
Und dann geht es für ein paar Tage in südlicher Richtung weiter.
Wir überqueren den Wendekreis des Steinbocks, wo unbedingt ein Stopp dazu gehört. An diesem Breitenkreis ist die südlichste Stelle unseres Planeten, an dem die Sonne mittags im Zenit steht. Würde man hier zum Beispiel einen Pfosten senkrecht in die Erde schlagen, würde er keinen Schatten nach links oder rechts werfen, allerdings nur am Tag der Sommersonnenwende, die auf der Südhalbkugel am 21./22. Dezember ist, wenn also in Europa gleichzeitig der Tag der Wintersonnenwende ist. Den Wendekreis für die Sonne gibt es auch nördlich des Äquators und dort heisst er “Wendekreis des Krebses”. Hier steht die Sonne am 21./22. Juni im Zenit. Und wenn man im Gebiet zwischen den beiden Wendekreisen unterwegs ist, befindet man sich in den Tropen.
Bei unseren Foto-Erlebnisreisen ist es übrigens egal, ob man mit kleiner oder großer Ausrüstung dabei ist. Es gibt genügend Fotomotive für jeden, denn Namibia hat unzählige Sehenswürdigkeiten zu bieten. Ein weiteres Muss ist der Namib-Naukluft-Park. Er ist das größte Naturschutzgebiet in Namibia und vor allem wegen seinen Dünen sehr beliebt. Ausgangspunkt für eine Fahrt durch den Park ist das kleine Örtchen Sesriem. Es besteht hauptsächlich aus Campingplätzen und einer Tankstelle.
Die ersten Dünen erreichen wir ganz bequem auf einer Asphaltstraße. Auf die berühmte Düne 45 (sie liegt beim Straßenkilometer 45, daher der Name) darf man hinaufsteigen. Sie ist ungefähr 170 m hoch und der Sand der Düne soll angeblich 5 Millionen Jahre alt sein.
Das Dead Vlei ist eine trockene Senke inmitten von Dünen. Die Salzpfanne ist aufgrund der Dünen vom Tsauchab-Fluss abgeschlossen worden und die dortigen Bäume sind abgestorben. Ihr Alter wird auf 700 – 800 Jahre geschätzt. Aufgrund der extremen Hitze verrotten die Bäume nicht, sondern bleiben als surreale Kulisse stehen. Sie gehören zu einem der beliebtesten Fotomotive im Park.
In der Gegend um Sesriem gibt es nur wenige Lichter und das ermöglicht eine gute Sternenbeobachtung. Namibia ist bei Astronomen und Wissenschaftlern weltweit sehr beliebt, weil hier die Lichtverschmutzung noch sehr gering ist. Es gibt mehrere Observatorien, die geführte Sternenbeobachtungen anbieten. Doch auch ohne professionelle Ausrüstung lohnt sich der Blick in den Sternenhimmel und auf die Milchstraße, die jede Nacht zu sehen ist.
Wir durchqueren den Namib-Naukluft-Park und lassen die Wüste hinter uns. Bald sind die rasanten Pistenfahrten zu Ende und wir werden wieder Asphalt unter den Rädern haben.
Lake Oanob ist sozusagen der Abschluss unserer Rundreise. Der Campingplatz liegt traumhaft am Stausee, der für uns warm genug ist, um darin noch etwas zu baden. Und dann gibt der namibische Himmel noch einmal ein grandioses Farbenspiel beim Sonnenuntergang, indem er sich so richtig klischeehaft im Wasser spiegelt.
Am Ende der Rundreise sind wir uns alle einig, dass wir sehr viel Spaß miteinander hatten, es eine harmonische Gruppe war und die Zeit eigentlich viel zu schnell vergangen ist. Von unserer Seite vielen Dank an Maria, Uwe, Petra und Uli.